Beitrag vom 15.04.2025
Spiegel
Kenia
Mögliche Schließung von Klinik
Gesundheitsministerium in Kenia kündigt nach Bericht über Organhandel Konsequenzen an
Die Deutschen zahlten horrende Summen für neue Nieren, jetzt wird eine Klinik in Kenia wegen illegaler Operationen womöglich dichtgemacht. Der Gesundheitsminister des Landes reagiert damit auf einen Bericht von SPIEGEL, ZDF und Deutsche Welle.
Die kenianische Klinik, in der sich Patienten aus Deutschland für sechsstellige Summen illegal Nieren transplantieren ließen, soll womöglich geschlossen werden. Das kündigte Gesundheitsminister Aden Duale in der Tageszeitung »Daily Nation« an. Duale reagierte auf Enthüllungen von SPIEGEL, ZDF und Deutscher Welle (DW), die über einen Organhändlerring berichtet hatten , der Patienten aus der Bundesrepublik in die Mediheal-Klinik im westkenianischen Eldoret schleust. Die Berichte »der Deutschen«, so der Minister, seien »schockierend und bedauerlich«.
Das Krankenhaus war bereits im Dezember 2023 von einer Regierungskommission überprüft worden, hatten SPIEGEL, ZDF und DW berichtet. In ihrem Report hielten die Inspektoren unter anderem fest, dass Operationen an Ausländern bar bezahlt würden. Das und andere »verdächtige Aktivitäten« deuteten »auf Organhandel hin«.
Die Kommission empfahl dem Gesundheitsministerium in Nairobi, eine polizeiliche Ermittlung in Gang zu setzen und eine Folgeinspektion des Krankenhauses durchzuführen. Doch nichts geschah. Das soll sich, so Duale, nun ändern: »Wir können nicht zulassen, dass dies so weitergeht.«