Beitrag vom 12.04.2022
Afrikaverein Pressemitteilung
Engagement in Mali fortführen und den neuen Realitäten anpassen
Berlin – „Der Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock in Mali ist richtig und wichtig. Die Militärregierung in Bamako hat in den letzten Monaten international sehr viel Vertrauen verspielt. Als Folge daraus müssen wir das Engagement Deutschlands den neuen Realitäten anpassen, aber gleichzeitig dürfen wir Mali auch nicht den Terroristen überlassen“, erklärt Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft.
„Die Verzögerung des demokratischen Übergangs müssen wir weiter im Dialog mit der Führung des westafrikanischen Landes deutlich kritisieren. Deutschland muss gleichzeitig abwägen, welche Folgen ein mögliches Ende des Einsatzes für die von Instabilität geprägte Sahelregion hätte. Russland stößt bereits in die entstehende Lücke und strebt mit Söldnern, Investitionen und Waffenlieferungen nach noch mehr Einfluss in Mali“, mahnt Stefan Liebing.
„Stabilität wird auf Dauer nur durch die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung ermöglicht werden. Damit das gelingen kann, muss zuerst Sicherheit geschaffen werden. Daher benötigen wir ein weiter starkes Engagement, auch militärisch. Es sollten aber auch alle Möglichkeiten genutzt werden, den wirtschaftlichen Austausch und Investitionen in Infrastruktur zu fördern“, so der Vorsitzende des Afrika-Vereins.
„Trotz der prekären Sicherheitslage sind in den letzten Jahren eine Reihe von wirtschaftlichen Erfolgen durch Investitionen deutscher und europäischer Unternehmen vorzuweisen. Dadurch kann der einzig nachhaltige Wandel in der Region ermöglicht werden, der den vielen jungen Menschen vor Ort eine Perspektive auf ein besseres Leben ermöglicht. Natürlich müssen wir auf politischer Ebene auf eine zügige Rückkehr zu demokratischen Prozessen drängen, aber ein abrupter Abbruch des deutschen Engagements in Mali hätte wohlmöglich ähnliche Folgen, wie wir sie im letzten Jahr in Afghanistan gesehen haben“, schließt Stefan Liebing.