Beitrag vom 25.06.2021
ZDF Heute
15 verletzte Soldaten
-Mali: Schwerer Anschlag auf Bundeswehr
In Mali hat es einen schweren Anschlag auf Soldaten, darunter auch Deutsche, gegeben. 15 Menschen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer. Hubschrauber kamen zur Rettung.
Bei einem Bombenanschlag auf eine Bundeswehr-Patrouille im westafrikanischen Mali sind am Freitag nach ersten Informationen 15 UN-Blauhelme verletzt worden, mindestens drei von ihnen schwer. Laut Bundeswehr wurden dabei auch deutsche Soldaten verwundet.
Der Angriff mit einer Autobombe erfolgte laut Bundeswehr 180 Kilometer nördlich von Gao. Ein Feldlager in Gao ist Basis der deutschen UN-Soldaten in dem Land. Von dort aus werden Patrouillen zur Aufklärung ins Land geschickt, teils auch in Begleitung malischer Kräfte.
UN spricht von Autobombe
Auch die UN spricht auf Twitter von einer Autobombe und erklärte, es gebe 15 Verletzte - ohne aber die Nationalität der Einsatzkräfte zu nennen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP sei die Luftwaffe sei zur Rettung der Verletzten in das westafrikanische Land geschickt worden.
Laut Vereinten Nationen soll sich der Angriff in der Nähe des Dorfes Ichagara, in der Gemeinde Tarkint ereignet haben. In einem Tweet verurteilte Minusma "diesen Angriff aufs Schärfste und wünscht den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung".
Strack-Zimmermann: Schwer verwundete Soldaten
Die UN-Mission Minusma in Mali hat einen Auftrag zur Stabilisierung des Landes. An ihr nehmen mehr als 60 Länder teil. Der Großteil der rund 900 Bundeswehrsoldaten ist im Camp Castor stationiert. Laut seriöser Quellen seien mehrere Soldaten aus der Bundeswehr aus dem Einsatzkontingent Minusma schwer verwundet worden, schrieb die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
"Für weitere Spekulationen ist es zu früh. Meine Gedanken sind nun ausschließlich bei den Soldaten, Angehörigen und Helfern."
Krisenregion Mali seit 2012 zunehmend instabil
Erst am Montag waren sechs Soldaten der französischen Anti-Terror-Einheit Barkhane bei einem Bombenanschlag verletzt worden. Bei dem Attentat nahe der zentralmalischen Stadt Gossi waren auch vier Zivilisten verletzt worden.
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht.
Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen.
Quelle: dpa, AFP