Beitrag vom 13.02.2018
Die Welt
Südafrika
Eigene Partei will Präsident Zuma offenbar „abberufen“
In Südafrika hat die Regierungspartei ANC die Abberufung des Staatschefs Jacob Zuma beschlossen. Ihm wird vorgeworfen, sein Amt ausgenutzt zu haben, um sich persönlich zu bereichern.
13 Stunden lang hat Südafrikas Regierungspartei ANC über das Schicksal des Staatschefs Jacob Zuma beraten, dem persönliche Bereicherung vorgeworfen wird. Medien zufolge ist das Ergebnis ein Rücktritts-Ultimatum.
Die südafrikanische Regierungspartei ANC hat Medien zufolge die Absetzung von Präsident Jacob Zuma beschlossen. Zwei unabhängige örtliche Quellen berichteten am frühen Dienstagmorgen, das Exekutivkomitee der Partei habe nach 13-stündigen Beratungen beschlossen, Zuma von seinem Amt als Staatspräsident „abzuberufen“. Eine offizielle Stellungnahme lag zunächst nicht vor, der ANC war für eine Bestätigung nicht zu erreichen.
Dem staatlichen TV-Sender SABC zufolge hat der ANC Zuma aufgefordert, binnen 48 Stunden von seinem Amt zurückzutreten. Parteichef Cyril Ramaphosa habe Zuma das Ultimatum persönlich überbringen wollen, berichtete der Sender. Zuma selbst will jedoch offenbar an seinem Amt festhalten.
Der Parteivorsitzende und gegenwärtige Vizepräsident Cyril Ramaphosa hatte am Sonntag auf einer Kundgebung erklärt, das Gremium werde im Interesse der Nation rasch den Übergang der Macht einleiten. Der 65-jährige Ramaphosa gilt als wahrscheinlicher Nachfolger Zumas.
Zuma wird im Zusammenhang mit einer Luxussanierung seiner Privatvilla persönliche Bereicherung vorgeworfen. Zudem soll er einer befreundeten Unternehmerfamilie Aufträge zugeschoben haben und ihnen unzulässig Einfluss auf Politik und staatliche Unternehmen gewährt haben. Zuma weist die Vorwürfe zurück.