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Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 15.12.2016

BMZ Pressemeldung

Gemeinsame Initiative von BMZ und BMWi für wirtschaftliches Engagement in und mit Afrika

Berlin - Anlässlich des zweiten Zukunftsforums „Globalisierung gerecht gestalten“ im
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben
Bundesentwicklungsminister Müller und Bundeswirtschaftsminister Gabriel ihre neue
Initiative für mehr Investitionen in und Handel mit Afrika vorgestellt. Das Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das BMZ tragen mit der Initiative dazu bei, dass
mehr deutsche und afrikanische Unternehmen in afrikanischen Staaten nachhaltig
wirtschaftlich aktiv sind. Das schafft Arbeitsplätze, Lebens- und Bleibeperspektiven vor Ort.

Bundesentwicklungsminister Müller: „Afrika ist ein Chancenkontinent. Die deutsche
Wirtschaft ist noch zu zurückhaltend mit Investitionen, deshalb möchten wir sie motivieren,
stärker in Afrika zu investieren. Dazu gehört auch, dass wir die Investitionsbedingungen
verbessern helfen und Risiken absichern. Jobs schaffen Lebensperspektiven für die Menschen
vor Ort und wer eine Perspektive hat, der bleibt in seiner Heimat.“

Bundeswirtschaftsminister Gabriel: „Der Investitionsbedarf afrikanischer Staaten ist enorm.
Technik und Know-how 'Made in Germany' sind besonders gefragt. Das bietet wichtige
Chancen für beide Seiten sowohl für deutsche Unternehmen, aber natürlich auch für die
Wirtschaft der afrikanischen Staaten. Daher wollen wir hier die Investitionsbedingungen
weiter verbessern. Die Öffnung unserer Deckungspolitik für zahlreiche Länder Subsahara-
Afrikas Ende 2014 war hierfür ein erster wichtiger Schritt.“

Mit der Initiative soll der Handel in beide Richtungen und damit auch die Wirtschaft in den
afrikanischen Partnerländern gestärkt werden. Unternehmensgründungen (Start-ups) in
afrikanischen Ländern werden durch die Initiative mit Beratung und Training zu
Geschäftsmodellen, durch innovative Gründerzentren und Zugang zu Finanzierungen ganz
konkret unterstützt. Die Initiative umfasst neben Informationsangeboten für deutsche
Unternehmen auch Finanzierungsinstrumente in Zusammenarbeit mit Banken, Exportkredit-
und Investitionsgarantien des Bundes. BMZ und BMWi werden Vorschläge zur Risikominderung
für investitionsbereite Unternehmen vorlegen (z. B. Finanzierung von Machbarkeitsstudien
für die Frühphase der Projektentwicklung).

Zukünftig wird das Netz der Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) entsprechend dem
wirtschaftlichen Bedarf in den Gastländern weiter ausgebaut. Fachpersonal (ExperTS) ergänzt
das System gezielt. Das AHK-Netz wird zusätzlich Unternehmen vor Ort bei der praktischen
Umsetzung der dualen Ausbildung beraten. Darüber hinaus sollen die Rahmenbedingungen
für den Handel mit Afrika und auf EU-Ebene verbessert werden. Trotz privilegierter
Handelsbedingungen gibt es auf dem Weltmarkt kaum produzierte Güter aus Afrika südlich
der Sahara.

In Afrika sind nach Angabe deutscher Wirtschaftsverbände nur rund 1000 deutsche
Unternehmen mit Investitionen aktiv. Ungenügende Rahmenbedingungen für wirtschaftliches
Handeln, schlechte Regierungsführung, mangelnde Sicherheit, Korruption und überbordende
Bürokratie sind Gründe dafür, warum deutsche Unternehmen nicht investieren. Angesichts
der Chancen, die viele der 54 afrikanischen Länder bieten, sollen deutsche Unternehmen in
Afrika unterstützt werden. Die Hälfte der Menschen ist jünger als 25 Jahre. Bis zum Jahr
2050 wird eine Verdopplung der Bevölkerung auf rund 2,4 Milliarden Menschen erwartet.