Direkt zum Inhalt
Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 15.05.2015

SPIEGEL ONLINE

Elfenbeinküste

Das dreckige Geschäft mit dem Gold

Mit Spitzhacke und Meißel graben sich Goldsucher in einem ivorischen Dorf in den Boden. Die illegale Mine wird von ehemaligen Rebellen kontrolliert. Sie verdienen beim Goldrausch kräftig mit. Eine Geschichte in Bildern.

Der Weg zu Gaminas illegaler Goldmine führt vorbei an einem Checkpoint mit bewaffneten ehemaligen Rebellenkämpfern. Einige Hundert Meter von dem Dorf entfernt beginnt dann ein System aus Gräben und Furchen, das mit jedem Tag größer wird. 16.000 Arbeiter buddeln und meißeln sich dort im Westen der Elfenbeinküste durch den felsigen Boden. Es ist ein afrikanischer Goldrausch.

Vor zwei Jahren bauten Bauern auf dem Gebiet noch Reis an. Als aber ein Bauer nahe Gamina eine Goldader entdeckte, lockte diese Nachricht Tausende Arbeiter an. Sie können mit ein wenig Glück in der Goldmine in wenigen Wochen so viel Geld verdienen wie auf einer Plantage in einem ganzen Jahr.

Die Mine besitzt keine offizielle Lizenz. Sie wird von einem früheren Rebellenführer kontrolliert, der auch vier Jahre nach Ende des Bürgerkriegs in dem westafrikanischen Land noch loyale Kämpfer um sich schart. Sie bewachen nicht nur den Zugang zur Mine, sondern kontrollieren auch, dass die Arbeiter kein Gold auf eigene Rechnung abzwacken.

Das Geschäft mit dem Edelmetall bedrohe den Frieden in dem Land, sagt ein ranghoher Armeeoffizier der Elfenbeinküste. Manche ehemaligen Rebellenführer unterstützen die politischen Gegner von Präsident Alassane Ouattara, der sich im Oktober wieder zur Wahl stellen will. "Die Rebellenführer sind komplett außer Kontrolle geraten", sagt der Offizier. Genug Geld und Waffen, um ihre Forderungen durchzusetzen und das Land in Tumult zu stürzen, besitzen sie - auch dank der florierenden Goldmine in Gamina.

msk/Reuters