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Beitrag vom 21.11.2014

Spiegel Online

Sambia

Regierungspartei schließt Interimspräsident Scott aus

Er ist der mächtigste Mann Sambias, doch seine Partei will nichts mehr von ihm wissen: Die "Patriotische Front" hat den weißen Übergangspräsidenten Guy Scott ausgeschlossen.

Lusaka - Zwei Monate vor der Präsidentenwahl in Sambia ist in der Regierungspartei "Patriotische Front" (PF) der Machtkampf voll entbrannt. Die Partei hat Interimspräsident Guy Scott ausgeschlossen, weil er gegen die Verfassung des Landes und Parteistatuten verstoßen haben soll.

Scott ist erst seit Ende Oktober im Amt, nachdem Staatschef Michael Sata verstorben war. Er führt das Land als Übergangspräsident bis zu den Neuwahlen am 20. Januar 2015. Der 70-Jährige ist das erste weiße Staatsoberhaupt in Afrika seit 20 Jahren. Bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr darf Scott nicht antreten, weil seine Eltern die britische Staatsbürgerschaft besaßen.

Die PF streitet darüber, wer im Januar für die Partei antreten soll. Generalsekretär und Verteidigungsminister Edgar Lungu, dem selbst Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt werden, fordert, dass die 53 Mitglieder des PF-Zentralkomitees den Kandidaten bestimmen.

Scott und seine Verbündeten wollen hingegen einen Parteitag mit Tausenden Delegierten einberufen. In dieser Woche sollte eigentlich die Entscheidung über den Weg zur Kandidatenkür fallen. Bislang hat sich die PF aber nicht offiziell geäußert.

Insgesamt haben bislang zehn PF-Mitglieder ihre Bereitschaft zur Kandidatur bekundet. Unter ihnen sind in Mulenga Sata und Christine Kaseba der Sohn und die Witwe des verstorbenen Staatspräsidenten.

syd/Reuters