Beitrag vom 26.04.2013
Greenpeace magazin
Barroso bei der AU: Traditionelle Entwicklungshilfe ist veraltet
Addis Abeba (dpa) - EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hält die traditionelle Art der Entwicklungshilfe für Afrika für veraltet. «Es ist Zeit, den bisherigen Ansatz des einfachen Geldgebens hinter uns zu lassen», sagte er am Freitag nach einem Treffen mit der Chefin der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. «Afrika ist auf dem Vormarsch, aber es geht jetzt darum, den Privatsektor zu stärken und Geschäftsmöglichkeiten auszubauen», erklärte er vor Journalisten. «Das hat auch etwas mit Würde zu tun.»
Dlamini-Zuma hatte sich in der Vergangenheit geschockt darüber geäußert, dass 97 Prozent der Entwicklungsprogramme innerhalb der afrikanischen Staatengemeinschaft von ausländischen Gebern finanziert werden. «Unser Kontinent muss seine eigenen Ressourcen nutzen, um seine Entwicklungsagenda zu finanzieren», betonte sie.
Barroso und sechs seiner Kommissare hatten sich seit Donnerstag mit ihren Amtskollegen von der AU getroffen, um den vierten Afrika-EU-Gipfel vorzubereiten. Dieser soll im April 2014 in Brüssel stattfinden. Zudem hätten die bilaterale Zusammenarbeit etwa auf den Gebieten Handel, Landwirtschaft, Energie, Gesundheit und Klimawandel auf dem Programm der Gespräche gestanden. Die EU ist Afrikas größter Handelspartner. Beide Organisationen verbindet seit 2007 eine strategische Partnerschaft.