Direkt zum Inhalt
Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 05.04.2012

FAZ

Deutschland zweitgrößter Geber

Nur Amerika leistet mehr Entwicklungshilfe

mas. BERLIN, 4. April. Deutschland leistet nach Amerika die meiste Entwicklungshilfe. Doch nur den absoluten Zahlen nach stehen die beiden Länder nach der jüngsten Auflistung der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) an der Spitze der Gebernationen. Gemessen an der Wirtschaftskraft, leisten kleinere Länder mehr. Wie die OECD am Mittwoch berichtete, endete 2011 der Trend zu immer höheren öffentlichen Zahlungen für die Entwicklungszusammenarbeit. Danach flossen aus den Mitgliedsländern 133,5 Milliarden Dollar in den Süden. Das entspricht 0,31 Prozent des Bruttonationaleinkommens der Geberländer.

Deutschland war 2011 mit 14,5 Milliarden Dollar dabei. Das entspricht 0,4 Prozent der Wirtschaftsleistung. Für das Jahr 2015 gibt es die internationale Verpflichtung, auf einen Anteil von 0,7 Pro-zent zu kommen. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sprach von einem Erfolg. Trotz der Konsolidierung des Bundeshaushaltes seien mehr Mittel in die Entwicklungspolitik investiert worden. Die Vereinigten Staaten sind mit 30,7 Milliarden Dollar 2011 weiterhin der mit Abstand größte Geber. Gemessen an der Wirtschaftskraft, war ihre Hilfe zuletzt exakt halb so hoch wie die deutsche. So sank Amerikas Quote 2011 auf 0,20 Prozent von 0,21 Prozent im Vorjahr. Auf den Rängen drei und vier folgen nach den absoluten Zahlen Großbritannien (13,7 Milliarden Dollar) und Frankreich (12,9 Milliarden Dollar). Doch nur Dänemark, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden liegen mit ihren Hilfsquoten über dem international angepeilten Wert von 0,7 Prozent. Die größten realen Steigerungen gab es 2011 in Italien, Neuseeland, Schweden und in der Schweiz. In 16 der 23 aufgeführten Geberländer sanken die Leistungen. Die stärksten Rückgänge gab es in Österreich, Griechenland, Belgien, Japan und Spanien.