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Für eine andere Entwicklungspolitik!

Beitrag vom 25.03.2011

Köln (KNA) Die fraktionsübergreifende Initiative von
Bundestagsabgeordneten zur Aufstockung der Entwicklungshilfe stößt
auf Kritik. «Auf Geldvermehrung zu setzen, ist geradezu gefährlich»,
sagte der Entwicklungsexperte Kurt Gerhardt am Freitag der
Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Stattdessen müsse
man gute Regierungsführung und mehr Eigenleistung in den
Empfängerländern fördern. Gerhardt gehört zu den Mitinitiatoren des
«Bonner Aufrufs» von 2008, der sich kritisch mit Entwicklungspolitik
auseinandersetzt.

Die Unterzeichner der Abgeordneten-Initiative machten «den alten
Fehler, Quantität statt Qualität in der Vordergrund zu rücken»,
heißt es in einer Erklärung, die Gerhardt am Freitag
veröffentlichte. Dieser Erklärung schlossen sich die ehemalige
Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Uschi
Eid (Grüne), der Buchautor und langjährige Botschafter Volker Seitz
sowie der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Thüsing an.
Der Appell der Bundestagsabgeordneten wurde Ende Februar
vorgestellt. Er hat eine jährliche Aufstockung des
Entwicklungshilfe-Etats um 1,2 Milliarden Euro zwischen 2012 und
2015 zum Ziel. Nur so lasse sich die mehrfach auf internationaler
Ebene getätigte Zusage einhalten, die Entwicklungshilfe auf 0,7
Prozent des deutschen Bruttonationaleinkommens anzuheben. Am
Donnerstag hatte der stellvertretende Vorsitzende des
Entwicklungsausschusses im Bundestag, Thilo Hoppe (Grüne),
mitgeteilt, dass sich inzwischen mehr als die Hälfte der
Parlamentarier dem Aufruf angeschlossen habe.
joh/brg/