Beitrag vom 09.09.2017
Achgut.com
Afrika kommt. So oder so.
Markus Vahlefeld
In einem Bericht auf SPON "Die jungen Afrikaner kommen. So oder so" werden drei Wahrheiten benannt, die der offiziellen Meinungsdiktion, die auch der SPIEGEL nicht müde wird zu verbreiten, fundamental entgegenstehen:
1. In wenigen Jahren werden etwa 800 Millionen Menschen der Subsahara-Zone auf Arbeitssuche sein.
2. Wirtschaftlicher Aufschwung in dieser Zone wird weder kurzfristig noch mittelfristig die Auswanderungsbereitschaft dämpfen, im Gegenteil: wo der Wohlstand langsam steigt, steigt auch die Möglichkeit der Auswanderung.
3. Wir – meine Generation und die meiner Kinder – werden es nicht mehr erleben, dass der Wohlstand in Afrika so weit angestiegen ist, dass Migration unattraktiv erscheint.
Die Conclusio?
Auch wenn man der Diktion des Interviews, dass in all diesen Wanderungsbewegungen eine Frohe Botschaft an Riesenchancen steckt, nicht folgen mag, so wird doch deutlich, dass die Bevölkerungsentwicklung auf dem afrikanischen Kontinent verglichen mit dem Feinstaub auf deutschen Straßen oder der Klimaerwärmung das viel schwerwiegendere Zukunftsproblem sein wird. Das ahnen/wissen wir alle und das haben wir seit 2015 bereits zu spüren bekommen.
Aber während Diesel, Feinstaub und Hurrikans als Folge des Klimawandels hoch- und runterdekliniert werden, wird dieses riesengroße Zukunftsproblem im Wahlkampf noch nicht einmal thematisiert. Eine Gesellschaft aber, die sich weigert, die dringendste Zukunftsfrage in einem demokratischen Diskurs zu ventilieren, und die nicht daran arbeitet, Schleusen, Puffer und Verzögerungen einzubauen, wird von dieser Zukunft irgendwann überrollt werden.