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Beitrag vom 23.10.2014

Deutschlandfunk

Ebola-Berichterstattung

"Die üblichen Klischees von Afrika"
Annette Lohmann im Gespräch mit Tobias Armbrüster

Durch die Ebola-Berichterstattung wird das überzeichnete Bild von Afrika als Krisenkontinent gestärkt - das sagte Annette Lohmann, Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung im Senegal, im Deutschlandfunk. Neben der akuten Krisenberichterstattung müssten die Medien stärker die strukturellen Ursachen analysieren.

So seien die Gesundheitssysteme in den betroffenen Staaten Westafrikas marode und funktionierten auch in guten Zeiten nicht ausreichend. Zudem seien sie so teuer, dass sich viele Menschen keine Behandlung leisten könnten.

In der Berichterstattung komme kaum vor, wie viele afrikanische Ärzte um das Leben von Patienten kämpften, wie sie versuchten, "teils ohne Bezahlung und ohne adäquate Ausstattung, Patienten zu retten". Die aktuellen Bilder verstärkten eines der üblichen Klischees von Afrika als Krisenherd. Der gesamte Kontinent aus 54 sehr unterschiedlichen Staaten werde auf eine Opferrolle reduziert, als Empfänger von Hilfe. "Diese Passivität entspricht nicht der Realität", meinte Lohmann.

Sie erwartet, dass sich die aktuelle Ebola-Krise noch sehr lange auswirken werde. Viele Länder in der Region seien mittelbar von Ebola betroffen: Etwa, weil keine Touristen mehr in Länder kämen, die davon abhängig seien. "Das wird sicherlich noch eine Weile vorhalten, dieses negative Image."

Volltext:
http://www.deutschlandfunk.de/ebola-berichterstattung-die-ueblichen-kli…