Beitrag vom 06.04.2014
WDR Nachrichten
Bundesentwicklungsminister will soziale Mindeststandards in der Textilindustrie
Bundesentwicklungsminister Müller von der CSU will die Textilindustrie unter Druck setzen. Die Unternehmen sollen sich auf soziale Standards verpflichten, andernfalls werde es einen gesetzlichen Rahmen geben, so Müller.
Aus der WDR-Nachrichtenredaktion Christoph Hoffmann:
Der Minister nimmt die Modebranche ins Visier, weil er glaubt, dort Dinge verändern zu können. Im Interview mit der Welt am Sonntag sagt er, es müsse uns zu denken geben, wenn eine Jeans nur 9 Euro 90 kostet und nach ein paar Mal Tragen weggeworfen wird. Das sei schließlich nur möglich, weil die Näherin in Bangladesch nur einen Stundenlohn von fünf Cent bekommt. Hier müssten soziale Mindeststandards greifen, was Mindestlöhne, Arbeits- und Umweltschutz betreffe. Diese Standards, so Müller, müssten für die gesamte Produktionskette gelten: vom Baumwollfeld bis zum Bügel. Dazu beitragen soll ein Textilsiegel für nachhaltig produzierte Kleidung, das der Minister noch in diesem Jahr einführen will. Frankreich und die Niederlande hätten schon signalisiert, bei einem solchen Siegel mitmachen zu wollen.