Beitrag vom 24.08.2019
Zeit Online
G7-Gipfel
Angela Merkel will Partnerschaft mit Afrika vertiefen
Auf dem G7-Gipfel will die Bundeskanzlerin eine Afrika-Initiative vorstellen, für die sie Mitstreiter sucht. Auch die Brände im Amazonas sollen thematisiert werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will beim G7-Gipfel eine stärkere Partnerschaft mit Afrika thematisieren. "Wir wissen, dass es zwischen uns, den Industrieländern, den G7-Ländern, und den afrikanischen Staaten noch riesige Ungleichheiten gibt", sagte sie vor dem Treffen im französischen Biarritz in ihrem Videopodcast. Die Beziehungen mit Afrika sollten deshalb weiter vertieft werden. "Nur wenn sich Afrika gut entwickelt, wird die Welt insgesamt eine gute Entwicklung nehmen können."
Nach Medienberichten will Deutschland zusammen mit Frankreich eine neue Initiative für die Länder der Sahelzone präsentieren. Es gehe laut Spiegel Online um mehr Geld, Ausrüstung und Ausbildungsberufe in dem Gebiet, um die Sicherheit dort zu erhöhen. Die beiden Länder suchten auf dem Gipfel nach Partnern für das Projekt, heißt es in dem Bericht.
Das Thema der französischen G7-Präsidentschaft heißt "Ungleichheiten verringern". Laut Kanzlerin Merkel gehe es zum Beispiel darum, die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen zu beseitigen. "Ich hoffe, dass wir uns auf eine klare Aussage einigen können, vor allem gegen Gewalt an Frauen." Auch andere Themen, zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die gleiche Entlohnung, sollten auf der Tagesordnung stehen, sagte Merkel im Podcast.
Waldbrände im Amazonas Thema auf G7-Gipfel
Eine zentrale Rolle beim G7-Gipfel werde auch das Thema Klimaschutz spielen. "In ganz besonderer Weise sind wir aufgerüttelt durch die schrecklichen Brände im Amazonas", so die Kanzlerin. Beim Gipfel werde es auch darum gehen, zu klären, wie "wir da unterstützen und helfen können", sagt sie. Ziel sei, "einen klaren Aufruf zu senden, dass alles getan werden muss, damit der Regenwald aufhört zu brennen". Der französische Präsident Emmanuel Macron habe recht: "Unser Haus brennt – und da können wir nicht schweigen."
In Brasilien gibt es derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. In diesem Jahr nahmen die Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas Medienberichten zufolge um 83 Prozent zu. Insgesamt sollen mehr als 70.000 Brände registriert worden sein. Macron hatte das Thema als Gastgeber des G7-Gipfels kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt, was Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro als Einmischung in innere Angelegenheiten gewertet hatte. "Die brasilianische Regierung ist weiterhin offen für einen Dialog, der auf objektiven Daten und gegenseitigem Respekt beruht", schrieb er auf Twitter.