Beitrag vom 01.01.2018
Zeit Online
Nigeria
700 Menschen aus Boko-Haram-Gefangenschaft geflohen
Sie wurden als Sklaven gehalten, nun gelang ihnen die Flucht: Nach Militäreinsätzen sind in Nigeria hunderte Menschen der Terrormiliz Boko Haram entkommen.
Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, sue
In Nigeria konnten sich nach Militärangaben mehr als 700 Menschen aus der Gefangenschaft der islamistischen Terrormiliz Boko Haram befreien. Es handele sich vor allem um Bauern, Fischer und deren Familien, die von den Islamisten als Arbeitssklaven gehalten worden seien, teilte das Militär mit.
Zuvor hätte es mehrere Militäreinsätze gegen die Miliz nahe dem Tschadsee im Nordosten des Landes gegeben. Die Gefangenen der Miliz seien von verschiedenen Inseln in dem See entkommen und in die Stadt Monguno geflüchtet, wo sie von Soldaten empfangen worden seien. Die Entkommenen würden nun von Sicherheitskräften befragt, sagte ein Militärsprecher.
Die sunnitischen Extremistenmiliz Boko Haram terrorisiert seit Jahren den Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete der Nachbarländer. Bei ihren Angriffen und Anschlägen sind seit 2009 mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Millionen sind vor der Gewalt geflohen.
Immer wieder entführten Boko-Haram-Kämpfer Dorfbewohner. So wurde die Miliz unter anderem 2014 durch die Verschleppung von 276 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok bekannt. Etwa 100 der Mädchen gelten noch immer als vermisst.