Beitrag vom 10.11.2014

bild.de

Isabel dos Santos

Afrika-Milliardärin greift nach Portugal Telecom

Sie ist die älteste Tochter des angolanischen Präsidenten Jose Eduardo Dos Santos, und sie ist mit nur 41 Jahren schon Milliardärin.

Um ihr Wirtschaftsimperium zu erweitern, plant Isabel dos Santos nun offenbar schon den nächsten Coup und greift nach Portugal Telecom (PT). Sie habe eine Offerte für den Telekomkonzern vorgelegt, teilte die Santos-Firma Terra Peregrin am Sonntagabend mit.

Dos Santos biete 1,35 Euro je Portugal-Telecom-Aktie. Vor einer Woche hatte der Kabelnetzbetreiber Altice für die Geschäftsbereiche von PT in Portugal sieben Milliarden Euro geboten.

Die Präsidenten-Tochter gilt als die reichste Frau eines ganzen Kontinents! Das US-Magazin "Forbes" hatte Santos zur ersten Milliardärin Afrikas gekürt.

Wie konnte sie so schnell so reich werden?

Geschäftssinn und der Rückhalt der mächtigsten Familie ihres Heimatlandes Angola haben wohl ihren Beitrag geleistet.

In den letzten Jahren hat Isabel dos Santos ihre Beteligungen an angolanischen und portugiesischen Unternehmen kräftig aufgestockt. Santos ist beispielsweise Hauptaktionärin des größten portugiesischen Kabelfernsehanbieters ZON Multimedia. Dazu gehören ihr knapp 20 Prozent der portugiesischen Bank BIC und der Telefongesellschaft Unitel. Allein diese Beteiligungen sollen mehr als eine Milliarde wert sein, schreibt das Magazin "Forbes".

Santos studierte in London am renommierten King´s College. Sie ist ein Scheidungskind und lebte in dieser Zeit bei ihrer Mutter. Mit 24 Jahren gründete Isabel dos Santos ihre erste kleine Firma und betrieb ein kleines Restaurant in der angolanischen Stadt Luanda.

Das große Geld kam aber über mit ihre Firmenanteile in Portugal und Angola, ihrem Heimatland. Dort sitzt ihre Familie an den Hebeln der Macht und kann von der Wirtschaft des Landes profitieren. Viele Verwandte sitzen an Spitzenpositionen im ölreichen westafrikanischen Staat.

Warum ist dos Santos an Portugal Telecom interessiert?

Isabel dos Santos hat schon viel Geld in Portugal investiert. Die wichtigsten Absatzmärkte des portugiesischen Telekommunikationsunternehmen sind neben Portugal (66,8 Prozent) außerdem Brasilien (33,2 Prozent) und Subsahara-Afrika.

In Angola ist Portugal Telecom beispielsweise mit einem Viertel (25 Prozent) an der angolanischen Unitel beteiligt. Im Februar 2010 kaufte Portugal Telecom darüber hinaus das brasilianische IT-Unternehmen GPTI Tecnologia de Informação S.A.