Ich reagiere auf die Äußerung von: u. a. Herrn Danner vom 12.2.2014
Man traute seinen Ohren nicht, als im September 2013 - vor der Bundestagswahl - Dirk Niebel der Nachrichtenagentur dpa zu verstehen gab, dass das 0,7-Prozent-Ziel hinterfragt werden muss. Die Kunst würde darin bestehen, die richtige Wirkung zu erzielen, so der damalige Chef des BMZ. Was ihn veranlasst hat, diesen überraschenden Kurswechsel anzukündigen, bleibt bis heute unerklärlich. Anzunehmen ist, dass der von Selbstinszinierungen geleitete Kopf des "FDP-Ministeriums†ein derartiges Statement ohne Absicherung aus dem Kanzleramt kaum abgegeben hätte. War es vielleicht ein abgesprochener "Versuchsballonâ€, um die Reaktion der florierenden Hilfswirtschaft wie auch westlicher Partnerländer zu testen ?
Was auch immer die Gründe für die Denkwende gewesen sein mögen, die heftig diskutierte Person Niebel hat prinzipiell Recht betreffend Wirksamkeit der Entwicklungshilfe, wobei er selbst dieser längst überfälligen Aufgabe erst am Ende der Legislaturperiode Aufmerksamkeit schenkte.
Aus meiner Sicht besteht nicht der geringste Anlass, starr am 0,7-Prozent-Ziel festzuhalten, solange nicht unabhängig arbeitende Stellen nach Abschluss staatlicher Hilfsmaßnahmen diese auf den Prüfstand stellen und auf Wirksamkeit hin bewerten. Die vom BMZ bzw. ausführenden Unterorganisationen oder Consultants praktizierten Evaluierungen sind nichts weiter als arbeitserhaltende Beurteilungen zum Wohle aller Beteiligten im Entwicklungsgeschehen. Im Politik- wie auch Wirtschaftsbereich ist es gängige Praxis, vollzogene Maßnahmen zu reflektieren, wobei nach Vorlage der Auswertungen nicht selten drastische Konsequenzen gezogen werden.
Ein Beweis des Nichtgreifens von Entwicklungshilfe ist die ernüchternde UNO-Bilanz zu den im Jahr 2000 (Basisjahr 1990) für 2015 gesetzten Milleniumszielen, dieses trotz Input gigantischer Finanzmittel. Von acht Hauptzielen mit 21 Unterzielen werden bis zum nächsten Jahr höchstwahrscheinlich nur drei Unterziele erreicht. Vor allem im südlichen Afrika ist die Lage weiterhin dramatisch, so der Report.
Im übrigen erscheint mir im Rahmen der Debatte um das 0,7-Prozent-Ziel zwingend geboten, die Implementierung von fragwürdigen wie selbstgefälligen - westlichen - Entwicklungsvorstellungen in fremde Kulturen kritischer zu hinterfragen.
Speziell in diesem Punkt bin ich bei Herrn Danner betreffend seinem Beitrag vom 12.2.2014.
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dim, 16 Fév 2014 - 19:15
Ich reagiere auf die Äußerung von: u. a. Herrn Danner vom 12.2.2014
Man traute seinen Ohren nicht, als im September 2013 - vor der Bundestagswahl - Dirk Niebel der Nachrichtenagentur dpa zu verstehen gab, dass das 0,7-Prozent-Ziel hinterfragt werden muss. Die Kunst würde darin bestehen, die richtige Wirkung zu erzielen, so der damalige Chef des BMZ. Was ihn veranlasst hat, diesen überraschenden Kurswechsel anzukündigen, bleibt bis heute unerklärlich. Anzunehmen ist, dass der von Selbstinszinierungen geleitete Kopf des "FDP-Ministeriums†ein derartiges Statement ohne Absicherung aus dem Kanzleramt kaum abgegeben hätte. War es vielleicht ein abgesprochener "Versuchsballonâ€, um die Reaktion der florierenden Hilfswirtschaft wie auch westlicher Partnerländer zu testen ?
Was auch immer die Gründe für die Denkwende gewesen sein mögen, die heftig diskutierte Person Niebel hat prinzipiell Recht betreffend Wirksamkeit der Entwicklungshilfe, wobei er selbst dieser längst überfälligen Aufgabe erst am Ende der Legislaturperiode Aufmerksamkeit schenkte.
Aus meiner Sicht besteht nicht der geringste Anlass, starr am 0,7-Prozent-Ziel festzuhalten, solange nicht unabhängig arbeitende Stellen nach Abschluss staatlicher Hilfsmaßnahmen diese auf den Prüfstand stellen und auf Wirksamkeit hin bewerten. Die vom BMZ bzw. ausführenden Unterorganisationen oder Consultants praktizierten Evaluierungen sind nichts weiter als arbeitserhaltende Beurteilungen zum Wohle aller Beteiligten im Entwicklungsgeschehen. Im Politik- wie auch Wirtschaftsbereich ist es gängige Praxis, vollzogene Maßnahmen zu reflektieren, wobei nach Vorlage der Auswertungen nicht selten drastische Konsequenzen gezogen werden.
Ein Beweis des Nichtgreifens von Entwicklungshilfe ist die ernüchternde UNO-Bilanz zu den im Jahr 2000 (Basisjahr 1990) für 2015 gesetzten Milleniumszielen, dieses trotz Input gigantischer Finanzmittel. Von acht Hauptzielen mit 21 Unterzielen werden bis zum nächsten Jahr höchstwahrscheinlich nur drei Unterziele erreicht. Vor allem im südlichen Afrika ist die Lage weiterhin dramatisch, so der Report.
Im übrigen erscheint mir im Rahmen der Debatte um das 0,7-Prozent-Ziel zwingend geboten, die Implementierung von fragwürdigen wie selbstgefälligen - westlichen - Entwicklungsvorstellungen in fremde Kulturen kritischer zu hinterfragen.
Speziell in diesem Punkt bin ich bei Herrn Danner betreffend seinem Beitrag vom 12.2.2014.