"L'Afrique, continent d'opportunités"
Jamais auparavant le développement économique de l'Afrique n'avait été commenté de manière aussi positive, voire euphorique, que ces derniers temps.
Exemples :
BMZ :
L'Afrique est un continent d'opportunités.
Lignes directrices de la politique africaine du gouvernement fédéral allemand, citées ici d'après la publication de 2014:
Le potentiel de l'Afrique résulte d'un immense marché d'avenir à forte croissance économique et d'une population jeune et créative.
Les marchés africains connaissent un développement dynamique.
La stabilité s'améliore de manière générale en Afrique.
Les institutions démocratiques ouvrent des perspectives de croissance pour des sociétés dynamiques, souvent disposées à assumer leurs propres responsabilités.
Sabine Weiss, députée CDU (2009-2025):
« Le sommet UE-Afrique, une impulsion importante pour la mise en œuvre des objectifs de développement durable »
Expertise KPMG:
De nombreux nouveaux emplois, la population active la plus jeune et la plus importante au monde, dynamique et prête à travailler.
L'Afrique rattrape son retard technologique et saute des cycles de développement entiers. Plusieurs États se lancent dans une course pour rattraper leur retard. Au lieu d'attendre l'aide de l'État, ceux qui le peuvent saisissent leur chance.
Afrika-Verein, analyse des tendances:
Tout le monde parle de l'essor de l'Afrique. Les conflits sont de plus en plus souvent résolus de manière pacifique. Un essor économique global est imminent.
Institut de recherche sur les tendances « 2b AHEAD » : les experts s'attendent à une croissance disproportionnée, avec des prévisions parfois euphoriques. Une vague d'externalisation des services informatiques vers l'Afrique est attendue.
Cette description de la situation est-elle exacte ?
Si ce n'est pas le cas, quelles seraient les raisons d'une évaluation aussi exubérante ?
Et quels effets cela pourrait-il avoir en Afrique ?
Traduit avec DeepL.com (version gratuite)
Commentaire
dim, 6 Jul 2014 - 17:41
Die Chanceneuphorie der Wirtschaftsberater, Trendforscher und Regierungsstellen mag aus einer statistisch verengten Sicht der Dinge zutreffen. Bei meinem letzten Besuch in Kamerun habe ich wohl Entwicklungen bemerkt, mit denen man die Chancen belegen könnte, aber jenseits der statistischen Kennzahlen bemerkt man auch anderes.
Ja, gerade die aufkommende Bankenwirtschaft mit Filialen und Geldautomaten in nie gekannter Zahl scheinen zu belegen, dass sich etwas tut. Die Mobilfunkbranche wächst noch relativ stark, aber wenn die Netzabdeckung nicht mehr größer wird, dann wird es auch dort wieder normaler zugehen. Der Handel mit billigen und leider oft wenig langlebigen chinesischen Produkten boomt, Handel und Zwischenhandel generieren so Wertschöpfung.
Ja, die aufblühende Mittelschicht zeigt ihren Wohlstand demonstrativ und zum Teil in einer Weise, die mich beschämt hat.
Ja, die jungen Menschen möchten arbeiten und sie sind leistungsbereit.
Aber noch nie habe ich die Furcht vor Diebstahl, Raub und Kriminalität so bedrückend erlebt. Motivierte junge Universitätsabsolventen leben als Tagelöhner und resignieren, weil sie keine Stellen finden und der Korruptionswettkampf um staatliche Stellen Exzesse annimt.
Die Chancen sind wohl da, aber die Risiken der gegenwärtigen Entwicklung sind offensichtlich. Wenn die Chancen nur die Reichen reicher machen und die Armen relativ und oft auch absolut ärmer werden, entsteht ein extremes Spannungspotential in den afrikanischen Gesellschaften, das die Chancenblase platzen lassen wird.
dim, 6 Jul 2014 - 22:07
Durch ständige Wiederholung wirken die Floskeln nicht überzeugender. Chancen allein reichen nicht aus. Sie müssten auch genutzt werden. Fast jede Woche überraschen uns unsere Medien, Politiker mit Meldungen über den wirtschaftliche Aufschwung und Bedeutungszuwachs Afrikas .(Afrikaner sehen die Lage übrigens meist realistischer). Afrika sei demokratischer und rechtsstaatlicher geworden. Nach den "asiatischen Tigern" ist jetzt die Rede von den "afrikanischen Löwen oder Elefanten". Argumente sind günstige Konjunkturprognosen und eine kleine Mittelschicht, denen mehr als 3000 Dollar pro Jahr(!) zur Verfügung stehen. Letztere würden einen riesigen Konsummarkt eröffnen. Die großen Märkte existieren zweifellos, aber oft sind Zugang und Entwicklung verbarrikadiert. Es liegt immer an den politischen Akteuren. Es gibt zwar gute Wirtschaftsdaten, aber weder Wohlstand noch die Entwicklung wird gefördert. Wirtschaftsboom ist in vielen Ländern die Angelegenheit eines festgefügten, familiär und finanziell verbundenen Leitungspersonals, das von der breiten Bevölkerung abgeschirmt ist. Wer Politik in vielen Staaten Afrikas vor Ort miterlebt, reibt sich über unsere Naivität die Augen. Auch wird von einer politischen Stabilisierung gesprochen. Wer auf solche Erfolgsmeldungen vertraut, sollte sich fragen, warum langjährige Afrika-Korrespondenten großer Zeitungen( z.B. FAZ, Tagesspiegel, NZZ) und Agenturen ( z.B. dpa) - die häufig in Afrika reisen- nach gründlicher Recherche diese Stories mit der Realität widerlegen. Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Ländern wie Ghana, Ruanda, Botswana, Mauritius, Sambia, Senegal und Namibia sind erfreulich, aber leider nur Einzelfälle. Enormes Potential in anderen Ländern wird bereits seit Jahren prophezeit.Durch die ungerechte Verteilung der Einnahmen aus reichen Naturressourcen in etwa 20 afrikanischen Ländern, sind soziale Spannungen vorprogrammiert. Die These, der Kontinent befände sich grundsätzlich auf gutem Wege, hält der Nachprüfung nicht stand. Wasser-und Energieversorgung sind unzuverlässig, Verkehrsverbindungen dürftig, die Verwaltung ineffizient, Korruption ein gängiges Problem bis in die politische Führung. Die Länder sind zunehmend weniger in der Lage die staatlichen Grundfunktionen zu gewährleisten und die Mindesterwartungen ihrer Bevölkerung zu erfüllen. Die Unzufriedenheit der jungen Generation über die gemästete Politikerkaste konzentriert sich auf Mängel im Lebensalltag, auf das Fehlen von (beruflicher) Perspektive, in der medizinischen Versorgung und der Bildung. Sie sehen einer trostlosen Zukunft entgegen und machen sich deshalb auf den sehr gefährlichen Weg nach Europa.
lun, 7 Jul 2014 - 17:11
Ich reagiere auf die Äußerung von: Afrika Verein
...ich wäre mit Verallgemeinerungen über das Wirtschaftswachstum in Afrika sehr vorsichtig. Für Burkina Faso weiss ich, dass das Wirtschaftswachstum ausschliesslich aus dem Goldabbau kommt. Das ist für mich kein Wachstumsindikator. Bei vielen anderen afrikanischen Ländern ist der Rohstoffverkauf und die gestiegenen Rohstoffpreise das Geheimnis des - in der Tat - nicht reellen Wirtschaftswachstums. Aber es gibt Chancen. Die zu nutzen brauchen die Afrikanischen Staaten eine Bundesregierung, die gemeinsam mit den Staaten strategische Konzepte für die Ansiedlung deutscher Unternehmen macht. Die Afrikanischen Staaten selbst, vor allem die Westafrikas sind oft zu schwach dazu und haben nicht die Mittel , solche Strategien mit geeigneten Fachleuten zu entwickeln. Und dass das reine Wachstum aus Rohstoffquellen nicht der Schlüssel zur Entwicklung ist, beweist Nigeria: Boko Haram ist keine Entwicklung aus dem nichts, sondern aus der Not. Der Norden dieses Landes gehört zu den ärmsten Landstrichen Afrikas.
mar, 8 Jul 2014 - 13:21
Es ist in der Tat verwunderlich, wie sich eine bestimmte Lobby bemüht, einen neuen Afrika-Mythos zu kreieren.
Ich bewundere zwar viele Afrikaner, dass sie sich nicht unterkriegen lassen, aber insgesamt neige ich eher zu der Ansicht, dass viele Regierungen ihre Länder weiter auf den Abgrund zutreiben und die Verantwortlichen bei uns, da sie nicht wissen, was sie dagegen tun können, ihnen dabei noch helfen.
mar, 8 Jul 2014 - 22:06
Der afrikanische Kontinent - seine Menschen - müssen als Partner akzeptiert und respektiert werden. Interessenskonflikte und unzureichende Regierungen schaden den Menschen. Internationale Abkommen, die Verantwortungsbewusstsein für ALLE beinhalten, sind bisher die Ausnahme. Objektive, ungefilterte Information ist unabdingbar - beiderseits! Wir brauchen keinen Afrika-Mythos sondern ein Miteinander!
mer, 9 Jul 2014 - 18:55
Ich reagiere auf die Einladung von Kurt Gerhardt vom 5. Juli 2014 mit einigen Auszügen aus meinem in Kürze erscheinenden Buch "Im Ostafrikanischen Dreieck":
...Armut, Krankheit und Unterentwicklung können weder durch mehr Entwicklungshilfe noch durch Schuldenerlass oder finanzielle Entlastung von Regierungen und herrschenden Eliten je beseitigt werden. Um den angestrebten drastischen "Entwicklungsschub" zu erreichen, müsste eine "Kulturrevolution" stattfinden, während der sich eine neue "Unabhängigkeitsbewegung" formiert und sich von den heute noch dominierenden, westlich-materiell orientierten Eliten und deren überholtem "Entwicklungsdenken" befreit. Das würde nicht nur messbare, selbstgesetzte Ziele und Strategien verlangen, sondern auch eine drastische Verringerung der real-existierenden "power distance". Heutige Entwicklungspolitik erreicht jedoch immer noch das Gegenteil: Sie stabilisiert die existierenden Machtverhältnisse, d.h. die Machtlosigkeit der Ärmsten und die Machtfülle der Korruptesten und vollendet in dieser Weise ihren eigenen Bankrott...
...Neue Impulse zur Überwindung der afrikanischen Entwicklungskrise werden zunehmend nicht mehr aus Europa, sondern, wenn überhaupt von außerhalb Afrikas, nur von Asien kommen. China mag Afrika nicht nur den Gedanken der "Kulturrevolution", sondern auch die Besinnung auf die eigene Stärke anstelle fortgesetzter Bittsteller-Schwäche bringen.
Wahrscheinlich wird China in den nächsten Dekaden einen Teil seiner Produktionskapazitäten nach Afrika verlagern, um die Welt, besonders aber Europa, in der post-fossilen, solar-gestützten Energieerzeugungs-Epoche mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Da dann auch in Afrika das Bevölkerungswachstum gestoppt und ein demographisches Gleichgewicht eingetreten sein wird, kann dort schließlich die bisher unerreichbar gebliebene "Entwicklung" stattfinden.
China wird sich dennoch nicht dazu hinreißen lassen, possessive Ansprüche, wie vor zweitausend Jahren Cäsar in seinem 'Teneo te, Africa' zu verfolgen. Es wird sich in global-strategischem Koexistenz-Denken eher auf die weiter ungestörte eigene Wohlstandsmehrung konzentrieren. So könnte Afrikas bis heute mehr als halbleer gebliebenes Bierglas ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts trotz aller Hindernisse endlich und nachhaltig halbvoll werden.
dim, 13 Jul 2014 - 20:36
Afrika war, ist und bleibt ein Kontinent der Chancen - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Leider sehe ich nach wie vor zu wenig Ansätze in den Ländern selbst, diese Chancen auch in einer Weise zu nutzen, dass es Wirtschaft und Gesellschaft wirklich breit voran bringt. Schlüssel bleiben: Bildung, Ausbildung, Kleingewerbe, Genossenschaften, funktionierende Finanzinstitute(die auch kleine Investitionen fördern und begleiten), Stärkung lokaler Strukturen, Ächtung von Korruption.
mar, 15 Jul 2014 - 13:49
Ich reagiere auf die Äußerung von: Leitlinien...
Was soll das hohle Gerede von den sog."Potenzialen" ? Was haben die politischen "Eliten" daraus in 5o Jahren Unabhängigkeit gemacht ? Wo sind die vielen Milliarden aus dem Verkauf von Rohstoffen hin gegangen ? Sicher nicht in eine bevölkerungsorientierte und ausgewogene Wirtschafts- und Sozialpolitik. Selbst im superreichen Südafrika liegt die Arbeitslosenrate bei mindestens 30 %. Welche Strategien im genannten Sinne hat der Westen anzubieten ? Unsere Art von "Entwicklungszusammenarbeit" hat bisher offensichtlich eher die Interessen der ausbeuterischen herrschenden Gruppen in afrikanischen Ländern befördert als eine breit gestreute Entwicklung der Mehrheit der Bevölkerung. Man kann nur wünschen, dass diese Mehrheit in der Zukunft aufwacht und ihre Rechte auf echte Entwicklung einfordert.
sam, 19 Jul 2014 - 19:21
Beim "Chancenkontinent Afrika" handelt es sich um eine Aussage der Wirtschaft bzw. um eine Einschätzung mit ökonomischen Argumenten. Unternehmer sind in der Regel keine Träumer, weil am Schluss die Kasse stimmen muss. Bei der BDI-Unternehmerbefragung 2013 nahmen immerhin 77% "der Befragten Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten fünf Jahren in Subsahara Afrika wahr"; und "94% gehen davon aus, dass Subsahara Afrika perspektivisch an Bedeutung für die deutsche Wirtschaft gewinnt". Das muss zunächst ernst genommen werden; und die Unternehmer müssen nicht gewarnt werden, mit dem "Chancenkontinent" sei es nicht weit her. Auch sie wissen, dass Afrika riesige Probleme hat, nicht zuletzt wegen Krisen und Kriegen. Aber dorthin geht man als Unternehmer dann auch nicht, weswegen beispielsweise Tansania für sie wichtiger ist als Kenia.
Man kann den "Chancenkontinent" aber dann auch als "unterentwickelt" charakterisieren, wenn man die "Hindernisse" in Betracht zieht, die die BDI-Befragung anführt, nämlich neben dem Mangel an qualifizierten Fachkräften und defizitärer Infrastruktur vor allem auch die mangelnde Verlässlichkeit lokaler Partner, fehlende Transparenz bei Ausschreibungen und Korruption sowie regulatorische Hemmnisse und bürokratische Hürden. Gerade die letztgenannten - mangelnde Verlässlichkeit und Transparenz, Korruption und Bürokratie - sind nicht-ökonomische, soziale und wohl auch traditionell bedingte Faktoren. Sie sind mit Chabal/Daloz ("Africa Works") Kennzeichen der "disorder"; Africa works trotz der "Unordnung". Und hier setzt unser Verständnis aus. Wie kann es einen ökonomischen "Chancenkontinent" geben bei gleichzeitigem "unterentwickeltem" Verhalten, einer wachsenden sozialen Ungleichheit und einer langen Liste von Konflikten?
Während Geschäftsleute vermutlich mit den "Hindernissen" pragmatisch umgehen und sich um die soziale Ungleichheit wenig kümmern, meint die Entwicklungsdiskussion wegen der "Hindernisse" - und anderer afrikanischer "Missstände" - fehlende Entwicklung feststellen zu müssen. "Unter-Entwicklung" nimmt das Maß am westlichen Standard. Doch der "Chancenkontinent" bewegt sich auf eine Modernität zu, die nicht die westliche zu sein hat. Damit werden wir vom Westen uns abfinden müssen. Was sich in Afrika und anderswo im Nicht-Westen tut, kann mit den Kategorien der Entwicklungsdiskussion nicht verstanden werden; es bedarf eines interkulturellen Verständnisses. Aber die interkulturelle Perspektive scheint in der Entwicklungsdiskussion noch keinen Eingang gefunden zu haben; es bedarf eines "Polylogs" (F.M. Wimmer), der nicht von den Spielregeln und Denkmustern des Westens geleitet ist; und es wäre auch für die Entwicklungsdiskussion ein Gewinn, sich mit Patrick Chabals Kritik an der Rationalität des Westens auseinanderzusetzen (in "The End of Conceit. Western Rationality after Postcolonialism", 2012).
lun, 21 Jul 2014 - 01:10
Gerd Müller, Minister des BMZ, hob bei seinem Amtsantritt den schwarzen Kontinent als Chancen- und Wachstumskontinent hervor.
Die Frage liegt auf der Zunge, wem eigentlich die Möglichkeit gegeben wurde, im Laufe zurückliegender sechs Dekaden Entwicklungshilfe gegebene Chancen nutzbringend umzusetzen, den Geber- oder Nehmerländern ? Hat man aus Sicht der Wohlstandsländer den "unterentwickelten†Ländern hinlänglich Möglichkeiten gelassen, eigene Wege zu gehen, um zu einer selbst bestimmten, angepassten Entwicklung zu kommen ?
Müller ist ebenso wie seine Vorgänger von dem Dogma gefangen, Afrika nach klassischer, westlicher Vorstellung entwickeln zu können, dieses nun mit noch mehr Input. Die Beseitigung von Armut wird auf eine technische Aufgabe reduziert, mentale und kulturelle Gegensätze bleiben außen vor. Beispielweise wird unter Wirtschaftlern und Entwicklungspolitikern allein schon die Verwendung von Mobiltelefonen oder der Verkauf von Rohstoffen als eigenständige Entwicklung gesehen.
Konkret will nun der BMZ-Chef für afrikanische Länder bessere Chancen eröffnen, dieses durch eine "Kooperationsoffensive†zwischen Deutschland und Afrika, u. a. in den Bereichen Agrarwirtschaft, Bildung, Forschung, Jugendaustausch, ebenso bei der Zusammenarbeit von Unternehmen und Kommunen. Man reibt sich die Augen über den 'zigsten Ansatz dieser "neuen†Pläne sind doch die vorgenannten Strategien längst Schwerpunkte in der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. Getan hat sich bis auf die von Volker Seitz aufgeführten Einzelfälle (Beitrag vom 6.7.14 auf dieser Website) ausnehmend wenig.
Es gibt viele Gründe, warum afrikanische Gesellschaften - korrupte und verantwortungslose Eliten ausgenommen - dem westlichen Chancen-Modell nicht folgen können oder wollen, also das Scheitern der Hilfe fatalistisch hinnehmen. Hartnäckig wird in den Diskussionen zur Wirksamkeit der Entwicklungshilfe eine weitere Ursache - möglicherweise eine wesentliche - ausgeblendet, nämlich die Unvereinbarkeit von Wertesystemen höchst unterschiedlicher Gesellschaftsformen.
Dass dieser essentiellen Frage nicht zusammen mit verantwortlichen Vertretern der Nehmerländer offen und vorurteilsfrei nachgegangen wird, ist ein unentschuldbares Versäumnis. Das Thema sollte ganz oben auf der Agenda des BMZ-Ministers stehen, der sein Haus als Afrikaministerium versteht. Der Chancenkontinent muss die Chance erhalten, einen Entwicklungsweg zu gehen, der nicht von Ländern vorgezeichnet ist, die das zunehmend in Kritik geratene, raubende Wirtschaftsmodell verfolgen.
lun, 28 Jul 2014 - 20:57
Ich reagiere auf die Äußerung von:
u.a. Helmut Danner (19.7.)
Auf hiesige Umfragen zur Entwicklungspolitik sollte man nicht viel geben. Wenn's nichts kostet, wird viel Wohlmeinendes erzählt. Anders sieht's aus, wenn es zum Schwure kommt.
Tüchtige Unternehmer sind fähig, Chancen zu erkennen und zu nutzen. In Afrika sehen sie offenbar keine. Abgesehen von Südafrika, Nigeria und dem Maghreb haben sich deutsche Unternehmer - außer im Rohstoffbereich - in nennenswertem Umfang nicht in Afrika engagiert. Weil sie wissen, dass es bisher in Afrika kaum nutzbare Chancen gibt; sonst hätten sie sie längst ergriffen.
Das Schlagwort vom "Chancenkontinent" ist leider Geschwätz. Afrika ist in Wahrheit der Kontinent der ungenutzten Chancen! Und dafür ist Afrika selbst verantwortlich, nicht irgendwelche ausländischen Ausbeuter.
Es gibt bei uns eine beliebte Neigung, Probleme semantisch zu lösen. Weil das Scheitern der Entwicklungshilfe in Afrika offenkundig ist, versucht man, zum neuen Begriff "Chancenkontinent" Zuflucht zu nehmen und dadurch die Stimmung zu heben. Das wird genauso wenig bewirken wie der sprachpolizeiliche Versuch, "Entwicklungshilfe" durch "Entwicklungszusammenarbeit" zu ersetzen. Diese Spielereien zeigen vor allem die ausweglose Verzweiflung in den Köpfen der politischen Akteure.
Das Hochjubeln in Wirklichkeit desolater Zustände schadet übrigens Afrikas Entwicklung, weil durch Beschönigung ein falsches Bild entsteht, das immer negative Konsequenzen nach sich zieht.
Von H. Danner hätte ich noch gern gewusst, auf welche nicht-westliche "Modernität" Afrika sich zubewegt. Ich vermag so recht keine zu erkennen.
sam, 16 Aoû 2014 - 22:18
Herr Danner stellt zurecht die Frage, wie es einen ökonomischen "Chancenkontinent" bei gleichzeitig "unterentwickeltem" Verhalten geben könne. Eine Kultur bringt eine ihr entsprechende Wirtschaftsform hervor - in Afrika ist sie verglichen mit europäischen Regularien größtenteils "informell" - ihre Logik wie ihre Mechanismen sind dem europäischen Verständnis weitgehend unzugänglich. Wer meint, man könne von heute auf morgen mit europäischen Wirtschaftsmodellen in Afrika an Land gehen, der fehlt sträflich. Die eurozentrische Perspektive ist, man kennt es aus der Entwicklungshilfe, völlig unzureichend. Der neue Chancenkontinent-Ansatz des BMZ straft die tatsächlichen jahrzehntelangen Erfahrungen und Ergebnisse Lüge. Zudem enthalten die großangelegten Wirtschaftsprojekte vor allem Konfliktpotenzial. Die meisten Krisen sind nicht auf dem Boden ethnischer Unverträglichkeiten gewachsen - es geht vor allem darum, wer welche wirtschaftlich vielversprechenden Regionen regiert.
Was afrikanische Staaten an gesetzlichen Regelwerken für die Wirtschaft zu bieten haben, ist graue Theorie. Im Großen wie im Kleinen sind nach wie vor "Negociation" und "Bakschisch" die Zauberworte jeder Liga. Berechtigt ist sicher auch die Frage nach der Lauterkeit der Interessenten im Run auf die afrikanischen Ressourcen und Marktchancen. Konzerne denken und agieren nach rein wirtschaftlichen Prämissen - Soziales können sie sich nur bedingt leisten. Die afrikanischen Eliten werden ihnen in dieser Frage zudem nicht mit großen Ansprüchen entgegen kommen. Wer die Weiterentwicklung der afrikanischen Staaten auf dem gesamtgesellschaftlichen Feld sieht, wer das Wohl der breiten Bevölkerung im Sinn hat, wird sich mit Kleinkram abgeben müssen und an Altbekanntem scheitern.
Eine Chance bestünde darin, klein- und mittelständische Unternehmen mit europäischen Standards und (Aus-) Bildungsanspruch langfristig in die afrikanische Wirtschaftsrealität zu implementieren, um von dort aus einen nachvollziehbaren Wandel vom Kleinen hin zum Großen zu bewirken - indem die lokalen Partner auf ein gemeinsames Regelverständnis eingeschworen und zu Korrekturen genötigt würden. Nicht Lernen am Beispiel, sondern lernen im und als Beispiel - mit der afrikanischen Jugend als Hauptadressat und Zukunftsträger. Die afrikanischen Gesellschaften müssen Unternehmensethik nach westlichem Verständnis erst aus eigener Erfahrung lernen - sonst können zwischen Nord und Süd kaum nachhaltige Brücken gebaut werden. Es fragt sich nur, ob ihnen dafür noch die Zeit bleibt.
jeu, 21 Aoû 2014 - 18:23
Ich reagiere auf die Äußerung von: Frau Elke Zarth - Ich meine, dass auch eine Reihe anderer afrikanischer Verhaltensformen das Geschäftsgebaren mitbestimmen, also nicht nur ‚Negociation‘ und ‚Bakshish‘. Das afrikanische Verhältnis zur Zeit und zu genauen Zahlen und Fakten, Familien- und Clanabhängigkeiten und zahllose Formen von Spiritualität haben Unzuverlässigkeit und Ineffizienz zur Folge und beeinträchtigen damit negativ den Geschäftserfolg.
Aber ich meine nicht, dass die Chance im Aufholen von europäischen Standards liegt. Geht es nicht eher um eine Kompatibilität mit anderen Wirtschafts- und Lebensformen? Es sind ja auch nicht nur Europäer und Amerikaner Geschäftspartner der Afrikaner. Die Kompatibilität kann vermutlich durchaus anders als europäisch strukturiert sein und genuin afrikanische Ursachen haben; es geht darum, dass ein Austausch und eine Zusammenarbeit möglich sind. Dann gibt es natürlich intrinsische Gesetze des Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Allgemeinen, beispielsweise die Zuverlässigkeit bei Qualität, Lieferungen und Zahlungen. Sowohl in Ägypten als auch in Kenia habe ich mehrmals erlebt, wie Handwerker nach einem Zahlungsvorschuss zuverlässig geliefert haben - ohne Vertrag und ohne Quittung, also ganz ‚un-europäisch‘.
Der Afro-Pessimismus: "ob ihnen dafür noch die Zeit bleibt" erscheint mir unbegründet. Denn er spricht indirekt von einer Katastrophe, auf die Afrika zutreibt. Natürlich ist Afrika als Ganzes (noch) kein blühender Kontinent; es gibt Katastrophen; aber es gibt auch viel Positives; das Glas ist also halb voll. (Siehe auch meinen Blog "Facts, no Dialogue?")
jeu, 28 Aoû 2014 - 10:12
Ich reagiere auf die Äußerung von: Herrn Danner
Sicher ist Afrika-Pessimismus unangebracht. Ich könnte unter dieser Prämisse hier auch gar nicht arbeiten und wollte meine Argumentation so auch nicht verstanden haben. Mein Argwohn gilt den globalen Wirtschafts-Dynamismen und der Unfähigkeit der Mehrzahl der afrikanischen Leader, ihrem offensichtlichen Desinteresse an der individuellen Entwicklung ihrer Länder.
Die afrikanischen Gesellschaften verfügen zweifellos über die notwendigen Kompetenzen, ihr Leben zu gestalten - auf ihre Weise mit für sie akzeptablen Ergebnissen. Seit der Kolonialzeit wurden allerdings Strukturen nach westlichem Gusto importiert und oberflächlich bedient - sie entsprachen nie den Bedürfnissen der Adressaten und funktionieren bis heute nicht. Die mit Recht misstrauische traditionelle Gesellschaft harmoniert nicht mit der fadenscheinigen "demokratischen" Deckschicht. Was in 50 Jahren "Entwicklungszusammenarbeit" an Fehlhaltungen verstärkt wurde, wird auch auf der wirtschaftlichen Ebene seinen Niederschlag haben - und das in globalem Tempo.
Es gibt sicher progressivere Länder als Mali und es bleibt zu hoffen, dass die angestrebten wirtschaftlichen Bündnisse zu win-win- Situationen für alle Beteiligten führen.
lun, 1 Sep 2014 - 18:16
Der Chancenkontinent Afrika existiert - obwohl die Rolle Afrikas für die Weltwirtschaft derzeit marginal ist, viele Staaten unter Korruption leiden und die aktuelle Ebola-Epidemie die Grenzen der Gesundheitssysteme aufzeigt.
Die Debatte an diesem Ort aber auch in der allgemeinen Öffentlichkeit zeigt, dass in den meisten Ländern Afrikas noch sehr viele Probleme herrschen, aber trotzdem zahlreiche Unternehmen zunehmend die Perspektive einnehmen: das Glas ist halbvoll - und eben nicht halbleer.
Wer nach Asien, Europa oder Südamerika sieht, findet dort auch kriegerische Auseinandersetzungen, Korruption und kollabierende Staaten. Doch allein der afrikanische Kontinent erhielt in den letzten Jahrzehnten flächendeckend ein negatives Label, das die positiven Entwicklungen von einzelnen Ländern oder Regionen innerhalb eines Landes verdeckte. Derzeit befinden wir uns in einer Phase der Euphorie, die möglicherweise manches Problem verdeckt - aber das sollte kein Grund sein, um nicht immer wieder auf die vorhandenen Chancen aufmerksam zu machen.
In den vergangenen Wochen haben die DAX-Unternehmen BASF und SAP konkrete Investitionen in Kenia / Ostafrika angekündigt. Wenn BASF in eine Produktion für Zusatzstoffe der Betonherstellung vor Ort investiert, dann allein deswegen, weil mehr mit Beton gebaut wird. Das gleiche gilt für SAP: die Software von SAP findet mehr Abnehmer und allein deswegen wird das Geschäft in Ostafrika ausgebaut.
In den nächsten Monaten und Jahren werden weitere Nachrichten dieser Art kommen. Dafür sorgt nicht nur die Rohstoffnachfrage sondern auch fundamentale Faktoren wie die demographische Entwicklung und der Anstieg der Bildung. Die demographische Entwicklung wird in fast allen Bereichen für einen Anstieg der Nachfrage sorgen. Mehr Nahrungsmittel bedeuten mehr etwa mehr Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie. Die höheren Bildungsabschlüsse werden wiederum für eine besser ausgebildete Arbeitnehmerschaft und mehr politische Teilhabe sorgen.
Die Entwicklung wird nicht ohne Rückschläge verlaufen und sie werden auch die Berichterstattung dominieren. Die afrikanischen Staaten befinden sich aber erstmals in der Situation, dass sich Politiker und Unternehmen aus Amerika, Asien und Europa für sie interessieren. Das wird keine Episode bleiben, sondern auch die Entwicklungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte beherrschen.
mar, 2 Sep 2014 - 12:47
die bundesregierung hat erklärt, deutschland müsse mit seinen möglichkeiten der entwicklungszusammenarbeit dahin gehen, wo die not am grössten ist. nein ! deutschland muss dahin gehen, wo die chancen am grössten sind ! abgesehen von stets notwendiger humanitärer hilfe ist es nicht nur vergeblich, sondern falsch, mit der giesskanne tradtioneller entwicklungshilfe durch ganz afrika zu laufen. deutschland sollte in die role models investieren, wie z.b. ruanda oder ghana. das sind chancenländer in afrika, der kontinent insgesamt ist leider weit davon entfernt, ein besonderer chancenkontinent zu sein. im tchad oder im südsudan werden noch auf jahre milliarden euro versickern, denn die rahmenbedingungen sind dort auf leider noch lange dauer menschen-, fortschritts-, rechtsstaats- und wirtschaftsfeindlich ! aber noch nirgendwo in der geschichte unserer erde hat es eine nachhaltige entwicklung gegeben, ohne eine nachhaltige wirtschaftliche entwicklung: mit individuellen perspektiven für die menschen !!
mar, 2 Sep 2014 - 14:18
Ich reagiere auf die Äußerung von: M. Monnerjahn, 2.9.
1. "negatives Label"
Es ist leider berechtigt. Denn zwar gibt es Kriege auch in anderen Teilen der Welt als Afrika. Der Unterschied ist nur, dass es in diesen anderen Regionen auch eine nennenswerte wirtschaftliche Entwicklung gibt - und in Schwarzafrika kaum, bis gar nicht (außer höheren und überwiegend korruptiv verwendeten Einnahmen aus Bodenschätzen).
2. ausländisches unternehmerisches Engagement
Ich bin inzwischen überzeugt, dass dies der wichtigste direkte Impuls (neben indirekten wie Förderung von Bildung, Gesundheit usw.) für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas ist, den wir geben können. Insofern gehen die Informationen über BASF und SAP genau in die richtige Richtung. Auch was man von H&M in Äthiopien hört, klingt ermutigend.
Aber auch hier ist nüchterne Betrachtung geboten. Ich nehme an, dass deutsche Unternehmer einen Riecher dafür haben, wo sie profitabel wirtschaften können. Nach Angaben der Bundesbank (Zahlen von 2012) beschäftigen deutsche Unternehmen allein in Tunesien 35.000 Menschen. In ganz Subsahara-Afrika (also ohne Maghreb und Südafrika) sind es 40.000.
So weit die "positive Perspektive" deutscher Unternehmer bei der Beurteilung des "Chancenkontinents".
mer, 15 Jun 2016 - 18:14
Afrika könnte sicher ein Chancenkontinent werden, wenn man die geschenkte Hilfe ablösen würde durch eine Hilfe, die Investitionen auslöst und auf Eigenverantwortung der afrikanischen Partner beruht. Z.B., indem man berät beim Aufbau eines Rechtsystems, das Bürgern und Investoren davor schützt, dass das Recht durch Geldzahlungen ausgehebelt wird. Oder indem man hilft, ein Katasterwesen aufzubauen, das den Erwerb von Grundeigentum ermöglicht - was Investitionen und damit die Schaffung von Möglichkeiten, Einkommen zu erzielen, erleichtern würde.
Ich selbst habe in 10 Jahren Arbeit vor Ort in Westafrika bei fast jedem Projekt die Erfahrung von Korruption und Betrug machen müssen. Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die afrikanischen Partner ihr Opferdasein stilisieren, -was bedeutet, dass sie sich auf externe geschenkte Hilfe verlassen anstatt auf ihre eigenen Ressourcen und auf ihre eigene Initiative. Wenn die Geschenke verbraucht sind, bemüht man sich halt um das nächste Geschenk. Wenn Verluste eintreten, hilft die westliche NGO schon! Deswegen bin ich mit meiner Organisation (www.cotranga.de) umgestiegen auf eine kreditorientierte Hilfe. Dabei wird von afrikanischen Helfern vor Ort - auf deren Hilfe ich angewiesen bin -auch versucht, Geld umzuleiten. D.h., dass Mittelständler die Armen bestehlen. Da aber in deutlich geringerem Umfang als bei geschenkter Hilfe.
Ich mache aber auch immer wieder die Erfahrung, dass kreditorientierte Hilfe für die Empfänger weitaus weniger attraktiv ist als geschenkte. In der Situation der Armen würde ich natürlich auch gern Geschenke annehmen. Und diese Haltung wird von westlichen "humanitär eingestellten" Gebern, die sich als gute Menschen auch gern dafür feiern lassen, reichlich bedient.
Da finde ich den chinesischen Ansatz nicht nur ehrlicher, sondern auch nützlicher /effizienter: "Wir wollen eure Rohstoffe. Dafür bekommt ihr von uns ... Straßen, ein Krankenhaus oder ..."
Was mich darüber hinaus auch ärgert, ist die lückenhaft bis verlogene Rechenschaftslegung der NGOs und Regierungen. Da wird verschwiegen und gelogen, um Geldgeber (Spender, Steuerzahler) bei der Stange zu halten. Nur: Wenn man so weitermacht wie bisher, wird der Mentalitätswechsel in Afrika verhindert. Der ist allerdings für den Aufbau des "Chancenkontinents" unbedingt notwendig. Denn bevor sich Entwicklung, die den Namen verdient, im Materiellen zeigt, muss sie erst einmal in den Köpfen stattfinden.
lun, 10 Oct 2016 - 14:48
These: Europa und Afrika ergänzen sich einander koplementär.
Ein Lösungsvorschlag: "capacity building", Wirtschaftsförderung, erschließen eines wachsenden Marktes durch zirkuläre Migration.
dim, 5 Fév 2017 - 20:42
Einladung zum Dialog
Ein Marshallplan mit Afrika
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kommentieren Sie unseren Entwurf und helfen Sie uns, ihn weiterzuentwickeln!
Alliance Afrique-Europe e.V. ist eine innovative Organisation für Nachhaltige Entwicklung und Soziale Inklusion. https://www.facebook.com/afriqueeurope2011/ / https://twitter.com/afriqueeurope
Afrikanische Diaspora 6. Region "Afrikanische Union" Deutschland „bestehend aus Menschen afrikanischen Ursprungs, die unbeschadet ihrer Staatsbürgerschaft und Nationalität außerhalb des Kontinents leben und die willens sind, zur Entwicklung des Kontinents und zum Aufbau der Afrikanischen Union beizutragen“.
Wie wir zum „Marshallplan mit Afrika“ beitragen
Rolle der afrikanischen Diaspora(Afrodeutsche)
Nach Angaben eines Weltbank-Berichts von 2001 übertrifft die Summe der finanziellen Überweisungen der Diaspora in die Herkunftsländer die offizielle staatliche finanzielle Entwicklungshilfe um mehr als das Dreifache. afrikanische Diaspora senden jährlich Beträge von mehreren Milliarden US-Dollar in ihre Heimatländer.
Trotz der Wirtschafts- Handels- und sozialen Ungleichheiten, Afrika ist stark auf Wachstum.
Ich spreche hier über ein Afrika der Hoffnung und viele Möglichkeiten, ein Afrika der Unternehmer, ein Afrika ganz anders als das Afrika, das Sie normalerweise über Tod, Armut und Krankheit hören. Und das, worüber ich spreche, ist Teil dessen, was jetzt als die Erzählung des „schnell wachsenden Afrika“ bekannt ist.
Das ist ein Afrika, das, mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen muss und nach Lösungen für seine eigenen Probleme suchen.
Aber ist das Wirtschaftsboom nachhaltig?
Wird der Kontinent davon profitieren?
Die Wirtschaftskraft Afrikas wächst zwar weiterhin, großen Teilen der Bevölkerung des Kontinents aber kommt dies nicht zugute.
Wirtschaftswachstum heißt nicht gleich Entwicklung. Das ist jetzt eine Herausforderung, weil auf dem Kontinent in den letzten drei Jahren weniger gut gelaufen ist. Sie war in den letzten eineinhalb Jahrzehnten um fünf Prozent pro Jahr gestiegen, aber die diesjährige Prognose lag bei knapp 4 Prozent. Warum? In einem unsicheren globalen Umfeld sind die Rohstoffpreise gesunken. Viele der Volkswirtschaften sind noch Rohstoff-getrieben, und daher ist ihre Leistung gerutscht.
So, jetzt haben wir diese Situation, und ich denke, es ist Zeit, Bilanz zu ziehen und zu sagen, was waren die Dinge, die die afrikanischen Länder richtig gemacht haben? Was haben sie falsch gemacht? Wie bauen wir das alles auf und eine Lektion lernen, damit wir Afrika weiter Wachstumskurs beibehalten können?
Also lass mich über Dinge reden, die ich für richtig gehalten habe:
Die Verwaltung der Volkswirtschaften wird nach und nach besser.
Die 80er und 90er Jahre waren die verlorenen Jahrzehnten, als Afrika nicht gut ging. Das war "Der verlorene Kontinent". Aber in den 2000er Jahren erfuhren die Politischen Entscheidungsträgern, dass sie das makroökonomische Umfeld besser bewältigen mussten, um Stabilität zu gewährleisten, die Inflation im einstelligen Bereich niedrig zu halten, ihre Haushaltsdefizite unter drei Prozent des BIP niedrig zu halten und Investoren sowohl inländische als auch ausländische Stabilität zu sichern so dass sie Vertrauen haben, in diese Volkswirtschaften zu investieren.
1994 betrug die Schuldenquote der afrikanischen Länder 130 Prozent und sie hatten keine budgetäre Freiheit. Sie konnten ihre Ressourcen nicht nutzen, um in ihre Entwicklung zu investieren, weil sie Schulden bezahlten.
Regierungen waren an Geschäften, die unrentablen Unternehmen, beteiligt, an denen sie kein Geschäft hatten. Und sie führten Geschäfte, sie machten Verluste. So wurden einige dieser Unternehmen restrukturiert, kommerzialisiert, privatisiert oder geschlossen, und sie wurden weniger von einer Belastung für die Regierung.
Eine interessante Sache. Die Telekom-Revolution kam, und afrikanische Länder sprangen auf sie. Im Jahr 2000 hatten Afrikaner 11 Millionen Telefonleitungen. Heute haben sie rund 687 Millionen mobile Leitungen auf dem Kontinent. Und das hat Afrika Fortschritt ermöglicht, voranzutreiben mit einigen mobilen Technologien, wo Afrika eigentlich führend ist. In Kenia, die Entwicklung von mobilen Geld (M´Pesa) dauerte einige Zeit bevor die Welt bemerkt, dass Afrika voraus in dieser Technologie war. Und dieses mobile Geld ist auch eine Plattform für den Zugang zu alternativen Energien. Menschen, die jetzt für Solar bezahlen können die gleiche Weise für ihre Telefonkarte bezahlen. Das war also eine sehr gute Entwicklung.
Es wurde auch mehr in Bildung und Gesundheit investiert, nicht genug, aber es gab einige Verbesserungen. 250 Millionen Kinder wurden in den letzten eineinhalb Jahrzehnten geimpft.
Die andere Sache war, dass Konflikte sanken. Es gab viele Konflikte auf dem Kontinent. Aber sie kamen herunter, und die Führer schafften es sogar, einige Coups zu dämpfen. Neue Arten von Konflikten sind entstanden, und ich werde später darauf zurückkommen.
So basiert auf all dies, gibt es auch einige Differenzierung auf dem Kontinent, die man wissen müssen, denn auch, wenn Malheur und Düsternis da sind, es gibt einige Länder - Ghana, Kenia, Äthiopien, Tansania und Senegal – die gute Führung haben.
Was ist falsch gelaufen?
Trotz starken Wachstums, wurde nicht genüge Arbeitsplätze geschafft. Die Jugendarbeitslosigkeit auf dem Kontinent beträgt etwa 15 Prozent, und die Unterbeschäftigung ist ein ernstes Problem.
Die Qualität des Wachstums war nicht gut genug. Selbst jene Arbeitsplätze, die geschafft würden, waren Arbeitsplätze mit geringem Arbeitsproduktivitätsbedarf, so dass Menschen von der landwirtschaftlichen Produktion mit geringer Produktivität zu einem produktivitätsarmen Handel geführt werden und im informellen Sektor in den städtischen Gebieten arbeiten.
Die Ungleichheit hat sich erhöht. Korruption, Gier schufen Milliardäre. Da sind weniger als ein Prozent Milliardären im Wert von 100 Milliarden besitzen mehr Reichtum als 80 Millionen auf dem Kontinent.
Der Anteil der Menschen in Armut sank, aber die absolute Zahl ist nicht vorhanden wegen des Bevölkerungswachstums. Und das Bevölkerungswachstum ist etwas, worüber auf dem Kontinent nicht genug debattiert. Und ich denke, wir müssen ein Griff haben, vor allem, wie wir Mädchen erziehen. Das ist der Weg, um wirklich zu diesem Thema zu arbeiten.
Afrika hat nicht genug in Infrastrukturen investiert. Viele Länder hatten Investitionen von Chinesen, aber in welchen Preisen? Das half einigen Ländern, aber es ist nicht genug. Der Verbrauch von Elektrizität in Afrika auf dem Kontinent in Afrika südlich der Sahara entspricht Spanien. Der Gesamtverbrauch entspricht der von Spanien. So viele Menschen leben in der Dunkelheit, und wie der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank vor kurzem gesagt hat, kann sich Afrika nicht im Dunkeln entwickeln.
Das andere, worüber wir noch reden müssen, ist dass die Volkswirtschaften die gleiche Struktur behalten, die seit Jahrzehnten hatten. Auch wenn sie wachsen, hat sich die Struktur der Volkswirtschaften nicht sehr verändert. Afrikaner exportieren noch Rohstoffe und was ist Rohstoffe Export? Es ist der Export von Arbeitsplätzen. Ihr Produktionswert beträgt nur 11 Prozent. Sie schaffen nicht genug menschenwürdige Arbeitsplätze für die Jugend, und der Handel unter Afrikanern ist gering. Nur etwa 12 Prozent des Handels gehören zu Afrikanern. Das ist ein weiteres ernstes Problem.
Die Regierungsführung ist ein ernstes Thema. Afrikaner haben schwache Institutionen, und manchmal nicht vorhandene Institutionen, und ich denke, das gibt Weg für Korruption. Korruption ist ein Problem, das Afrikaner noch nicht gut genug erledigt haben, und man muss mit dem Zahn und Nagel kämpfen, das und mehr Transparenz in der Bewirtschaftung ihrer Volkswirtschaften und die Art und Weise, wie Finanzen verwaltet wird.
Wir müssen auch vor neuen Konflikten, neuen Arten von Konflikten, wie wir es mit Boko Haram in Nigeria, Kamerun, Tschad und mit Al-Shabaab in Kenia, Somalia haben, vorsichtig sein. Wir müssen mit internationalen Partnern, den Industrieländern, zusammenarbeiten, um gemeinsam zu kämpfen. Andernfalls schaffen wir eine neue Realität, die nicht die Art ist, die wir für ein wachsendes Afrika wollen.
Und schließlich, die Frage der Bildung. die Bildungssysteme sind in vielen Ländern auf dem Kontinent gebrochen. Sie schaffen nicht die für die Zukunft benötigten Fähigkeiten. Also müssen sie einen Weg finden, besser zu erziehen. Das sind also die Dinge, die sie nicht richtig machen.
Afrika muss lernen den Erfolg zu managen. Sehr oft, wenn Menschen oder Länder Erfolg gelingen haben, vergessen sie, was ihnen gelingt. Lernen, was sie erfolgreich gemacht hat, es zu verwalten und es zu halten ist entscheidend für uns. Also was richtig gemacht wird muss man lernen es richtig zu tun, zu halten. Also all die Dinge, die ich sagte, dass wir richtig gemacht haben, müssen wir lernen, es richtig zu tun, halten Sie es richtig.
Sehr oft sind wir nicht konsistent. Ein Regime geht aus, ein anderes kommt herein und sie werfen auch die funktionierende Politik weg, die es vorher gab. Was bedeutet das? Es schafft Unsicherheit für Menschen, für Haushalte, Unsicherheiten für die Wirtschaft. Sie wissen nicht, ob und wie zu investieren.
Afrikaner müssen den Erfolg, den sie bei der Verringerung ihrer Schulden hatten, verwirklichen, aber jetzt sind die Länder wieder zurück zur Kreditaufnahme, und in bestimmten Ländern wird die Verschuldung zu einem Problem. Man muss diese vermeiden. So Erfolg managen.
Die Sache ist, die Dinge, die nicht gut genug gemacht wurden auf der Lupe zu nehmen. In erster Linie ist die Infrastruktur. Ja, die meisten Länder erkennen jetzt, dass sie in diese investieren müssen, und sie versuchen, das Beste zu tun, was sie tun können. Sie müssen. Das Wichtigste ist Energie - Die Energiesicherheit (mit Beschäftigung und soziale Sicherheit). Das Wirtschaftswachstum geht Hand in Hand mit einem Zuwachs des Energieverbrauchs, ...
Man kann sich nicht im Dunkeln entwickeln.
Und dann Regierungsführung und Korruption. Man muss Kämpfen, Länder müssen transparent gemacht werden. Und vor allem müssen jungen Leute mitagieren lassen. Wir haben Wir haben Genie in unseren jungen Leuten. Ich sehe es jeden Tag. Wir müssen das Genie unserer jungen Menschen entfalten, sie unterstützen. Und ich weiß, dass sie uns in die richtige Richtung führen werden.
Und unsere Frauen und unsere Mädchen: Wir müssen erkennen, dass Mädchen und Frauen ein Geschenk sind. Sie haben Kraft, und wir müssen diese Kraft entfalten, damit sie zum Kontinent beitragen können.
Ich glaube fest daran, dass, wenn wir all diese Dinge tun, finden wir, dass die schnell Wachstum Afrika-Erzählung ist kein Zufall. Es ist ein Trend, und wenn wir fortsetzen, wenn wir Jugend entfesseln, wenn wir Frauen entfesseln, können wir vorwärts gehen, aber der Trend ist klar. Afrika wird weiter Wachsen.
An die Investoren, Geschäftleute sage ich, Investitionen in Afrika sind nicht für heute, nicht für morgen, es ist nicht eine kurzfristige Sache, es ist eine längerfristige Sache. Aber wenn Sie nicht in Afrika investiert werden, dann werden Sie eine der wichtigsten aufstrebenden Möglichkeiten in der Welt verpassen.
Vielen Dank
Gara Pierre-David Takpara
„Die besten Afrika Experten sind afrikanische Diaspora(Afrodeutsche). Wir stehen für Zirkuläre Migration“.
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