Beitrag vom 14.07.2018
Die Zeit
Friedensabkommen
Erstmals seit 22 Jahren besucht ein Präsident Eritreas Äthiopien Staatsbesuch nach historischem Friedensabkommen: Von 1998 bis 2000 führten die Staaten erbittert Krieg, nun haben Eritrea und Äthiopien den Konflikt offiziell beigelegt.
ZEIT ONLINE, dpa, dal
14. Juli: Eritreas Präsident Isaias Afwerki wird am Flughafen von Addis Abeba von Abiy Ahmed, dem Premierminister Äthiopiens, begrüßt. © Tiksa Negeri/Reuters Nach der historischen Unterzeichnung eines Friedens- und Freundschaftsvertrages zwischen den Langzeitrivalen Äthiopien und Eritrea ist Eritreas Präsident Isaias Afwerki erstmals seit 22 Jahren zu einem Besuch in Äthiopien eingetroffen. Am Flughafen der Hauptstadt Addis Abeba wurde er am Samstag von Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed begrüßt, der vor einer Woche das Nachbarland Eritrea besucht hatte. In der Stadt herrschte festliche Stimmung. Zahlreiche Menschen versammelten sich in den Straßen, um die Autokolonne des Gastes zu sehen.
Die beiden Politiker hatten am Montag in Asmara einen Vertrag unterzeichnet, in dem beide Seiten den Kriegszustand für beendet erklärten und eine umfassende Zusammenarbeit vereinbarten.
Eritrea gehörte bis zu seiner Unabhängigkeit 1993 zu Äthiopien. Fünf Jahre später brach ein Krieg zwischen den beiden Staaten aus, in dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen. Mit dem sogenannten Abkommen von Algier wurde im Jahr 2000 der Krieg zwar beendet, die beiden Länder blieben aber zunächst weiter verfeindet. In dem Konflikt ging es um Besitzansprüche auf Gebiete an der Grenze, deren genauen Verlauf und letztlich auch um den Zugang zu Wasserreserven.