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Beitrag vom 07.08.2019

dpa

Merkels Afrikabeauftragter: Von Tönnies angesprochene Probleme «real»

Gelsenkirchen (dpa) - Der Persönliche Afrikabeauftragte von
Bundeskanzlerin Angela Merkel, Günter Nooke (CDU), fordert nach der
Kritik an den Äußerungen von Schalke-Aufsichtsratschef Clemens
Tönnies eine ehrliche Debatte zu diesem Thema. «Die von Tönnies
angesprochenen Probleme wie das Verschwinden des Regenwalds und das
Bevölkerungswachstum auf dem afrikanischen Kontinent sind real und
darüber muss gesprochen und gegebenenfalls kontrovers diskutiert
werden», sagte Nooke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).

Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn vergangene Woche
Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert.
Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika
finanzieren. «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen,
und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren», sagte
Tönnies, der sein Amt nun für drei Monate ruhen lassen will. Der
Schalker Ehrenrat hatte nach einer Sitzung am Dienstagabend
mitgeteilt, dass der Vorwurf des Rassismus unbegründet sei, Tönnies
jedoch gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte
Diskriminierungsverbot verstoßen habe.

«Leider erschweren Sätze wie die von Herrn Tönnies jede konstruktive
Diskussion. Wir müssen uns alle um eine angemessene Sprache bemühen.
Jeder sollte sich mit Respekt behandelt fühlen», hatte Nooke dem RND
vor der Sitzung des Schalker Ehrenrates am Dienstagabend gesagt.