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Beitrag vom 01.08.2022

Zeit Online

Bundesregierung verdoppelt Mittel zum Kampf gegen Hunger

880 Millionen Euro plant die Regierung für Ernährungshilfen ein – deutlich mehr als im Frühjahr zugesagt. Auch vom Klimawandel bedrohte Staaten erhalten Unterstützung.

Die Bundesregierung will 880 Millionen Euro für den Kampf gegen den weltweiten Hunger bereitstellen, doppelt so viel wie zunächst angekündigt. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf ein Papier des Bundesentwicklungsministeriums. Demnach sollen die Mittel dort, "wo die Not am größten ist, weil sich mehrere Krisen überlappen" eingesetzt werden.

Damit habe Deutschland eine erste Zusage von 430 Millionen Euro stark übertroffen, die Bundeskanzler Olaf Scholz im März in Aussicht gestellt hatte. Deutschland koordiniert seit dem G7-Gipfel im bayerischen Elmau die Vergabe der Sondermittel. Hintergrund der Hilfsaktion ist der russische Krieg gegen die Ukraine, in dessen Folge Getreidepreise weltweit gestiegen sind und mehreren Ländern in Afrika und im Nahen Osten eine Hungerkrise droht.

So sind etwa Tunesien und Ägypten stark von Getreideimporten aus Russland und der Ukraine abhängig. Dem Regierungspapier zufolge sollen die Hilfen zudem in dürregeplagten Ländern wie Äthiopien, Sudan und Kenia eingesetzt werden.

Auch Staaten, die besonders unter dem Klimawandel und bewaffneten Konflikten leiden, erhalten demnach Unterstützung, darunter Länder der afrikanischen Sahelzone und des Nahen Ostens. Dem Ministerium zufolge sollen die Mittel sowohl helfen, kurzfristig die akute Krise abzufedern, als auch langfristige Veränderungen von Lieferketten und Landwirtschaft unterstützen.

"Dieses Geld kommt an und sorgt dafür, dass die Entwicklungsländer unabhängiger werden können", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) den Funke-Zeitungen. Mehr nachhaltiger Anbau vor Ort sei das beste Mittel, damit Russlands Staatschef Wladimir Putin Weizen nicht mehr als Waffe benutzen könne.