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Beitrag vom 10.07.2019

DGAP Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

IP Wirtschaft Juli/Okt.

Wirtschaft Südafrika

https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/archiv/ausgaben/jahrgang/2019/ip-wir…

Interview

…. IP: Was für einen Spielraum hat Ramaphosa denn überhaupt für Reformen?

Prof. Kappel: Einen sehr begrenzten. Das hat auch damit zu tun, dass die Wirtschaft unter Zuma in eine falsche Richtung gelenkt wurde. Man hat sich auf den Rohstoffsektor konzentriert, der 60 Prozent des Außenhandels ausmacht. Das ist allerdings ein kapitalintensiver Sektor mit vergleichsweise wenigen Beschäftigten. Den Übergang zur nächsten Entwicklungsstufe, einer stärkeren Industrialisierung, hat das Land nicht geschafft; es steckt, wie es die Ökonomen nennen würden, in der „Mittlere-Einkommen-Falle“.

IP: Dabei hat Südafrika durchaus seine Stärken in der verarbeitenden Industrie …

Kappel: Ja, besonders in der Automobilproduktion, im Rüstungssektor, in der Metallverarbeitung. Aber gerade in der verarbeitenden Industrie haben wir in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang erlebt. Die Zahl der Beschäftigten in der Textilindustrie etwa ist von 200 000 auf heute rund 100 000 Beschäftigte zurückgegangen. Und das in einem Sektor, in dem gerade Geringqualifizierte Arbeit finden können! Hier zeigt sich, dass Südafrika im globalen Wettbewerb einige Nachteile hat. Das hat auch mit der isolierten Lage des Landes zu tun. Es liegt weit weg von den wirtschaftlichen Zentren, den USA, der EU, China. Und das direkte Umfeld ist wirtschaftlich nicht sonderlich stark….