Beitrag vom 04.09.2009
Neue Zürcher Zeitung
Ali Bongo Ondimba
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
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Ali wurde 1959 als Alain Bernard in Brazzaville geboren. Die Namensänderung war die Folge einer Bekehrung zum Islam im Jahr 1990. Auch dies hatte ihm schon der Vater vorgemacht, von dem er ausserdem das Gesicht, die kleinwüchsige Statur und das Vermögen geerbt hat. Aber er muss ohne Omar Bongos Charisma auskommen. Ali gilt nicht als sonderlich populär, und er soll die lokalen Sprachen nur unvollständig beherrschen.
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Weniger bekannt ist, wie der alte Bongo den Nachfolger in der Verwaltung der Familiengüter unterwies. Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International schätzt den Wert der Immobilien und Bankkonten der Bongos allein in Frankreich auf 240 Millionen Franken. Ein französischer Richter entscheidet diesen Monat, ob einer Klage der Organisation gegen die Familie und diejenigen anderer afrikanischer Potentaten wegen unrechtmässig erworbenen Besitzes stattgegeben wird. Laut Untersuchungsergebnissen der Polizei, die der Presse zugespielt wurden, erwarb Ali Bongo in Frankreich allein in den Jahren 2001 und 2002 einen Porsche, einen Ferrari und einen Mercedes im Gesamtwert von 325 000 Franken. Darauf angesprochen, entgegnete er: «Ist es verboten, einen Ferrari zu fahren?»