Der Bericht beschreibt sehr deutlich eine Entwicklung, die seit geraumer Zeit zu beobachten ist.
Da ist zum Einen die "Entwicklungshilfe-Industrie". Und darum herum hat sich nun zusätzlich noch eine "Psycho-Industrie" etabliert.
Offenbar ist es einer starken Psychotherapie-Lobby gelungen, in den Büros der Entwicklungshilfeorganisationen die Ansicht fest zu verankern, dass Entwicklungshelfer nahezu zwingend psychologische Begleitung/-unterstützung brauchen, um ihre Arbeit verrichten zu können.
Dies mag für Helfer, die zu Katastrophen-Einsätzen hinausgehen, nach Entführungen und in Einzelfällen ganz sicher seine Berechtigung haben.
Aber die Gesamtentwicklung geht dahin, dass heute (zumindest bei den großen Organisationen) kaum noch ein "Entwicklungshelfer" hinausgeht, ohne dass er schon vor der Ausreise einen Coach an die Hand bekommt, der ihn die ganze Zeit im Gastland kontinuierlich betreut (per skype-Telephone, mail etc).
Und wenn ein Helfer zurückkommt - besonders wenn der Einsatz nicht unproblematisch war -, dann wird man nahezu genötigt, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. So ist es zumindest mir selber ergangen nach meinem letzten Einsatz. Und ich musste wirklich sehr deutlich werden, bis akzeptiert wurde, dass ich solche Hilfe weder wünsche noch benötige.
Weiterhin gibt es viele Menschen, die mit einer adäquaten psychischen Alltagsstabilität und auch einer Prise gesunden Menschenverstandes gesegnet sind. Aber gerade das hat die "PsytherapieLobby" offensichtlich erfolgreich aus den Köpfen der Organisationen verdrängt und so einen vermeintlichen, allumfassenden Hilfsbedarf neu geschaffen.
Der Begriff/Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung wird mehr und mehr inflationär gebraucht.
Aber mit diesem Begriff lässt sich seitens der Lobby natürlich gut Druck auf die Organisationen ausüben. Das instrumentalisierend eingesetzte Argument : Organisationen, die selbst Hilfe leisten, können doch ihren Helfern nicht Hilfe verweigern......
So entsteht eine ganz neue, Geld verschlingende Industrie, die sich auf der bereits fragwürdigen Entwicklungshilfe-Industrie aufbaut und daraus auch noch ihre Exstenzberechtigung zieht.
Entwicklungshilfe gibt es seit ca. 50 Jahren.
Ganze Generationen früherer Entwicklungshelfer in der Vor-Internet-Ära haben ihren Dienst in fernen Gastländern geleistet und waren auf Luftpostbriefe, die oft wochenlang unterwegs waren, als Kommunikation angewiesen.
Es wird kaum jemand behaupten, dass diese Helfer ohne Coach & Co schlechtere Arbeit geleistet haben. Und es ist auch nicht bekannt, dass von diesen früheren Helfern reihenweise morbide "Re-Integrations-Wracks" zurückgeblieben sind.
Wir erleben hier offensichtlich die erfolgreiche Umsetzung einer alten Wirtschaftsweisheit :
Märkte müssen kreiert werden !
Und diese kreierten Märkte werden finanziert durch Spendengelder und Steuern z.B. aus dem BMZ Budget, das eigentlich einer sinnvollen Entwicklungshilfe (was immer das sein mag) zugedacht sind.
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mer, 25 Aoû 2010 - 21:13
zum Beitrag : 19.08.2010 IRIN Aiding aid workers
Der Bericht beschreibt sehr deutlich eine Entwicklung, die seit geraumer Zeit zu beobachten ist.
Da ist zum Einen die "Entwicklungshilfe-Industrie". Und darum herum hat sich nun zusätzlich noch eine "Psycho-Industrie" etabliert.
Offenbar ist es einer starken Psychotherapie-Lobby gelungen, in den Büros der Entwicklungshilfeorganisationen die Ansicht fest zu verankern, dass Entwicklungshelfer nahezu zwingend psychologische Begleitung/-unterstützung brauchen, um ihre Arbeit verrichten zu können.
Dies mag für Helfer, die zu Katastrophen-Einsätzen hinausgehen, nach Entführungen und in Einzelfällen ganz sicher seine Berechtigung haben.
Aber die Gesamtentwicklung geht dahin, dass heute (zumindest bei den großen Organisationen) kaum noch ein "Entwicklungshelfer" hinausgeht, ohne dass er schon vor der Ausreise einen Coach an die Hand bekommt, der ihn die ganze Zeit im Gastland kontinuierlich betreut (per skype-Telephone, mail etc).
Und wenn ein Helfer zurückkommt - besonders wenn der Einsatz nicht unproblematisch war -, dann wird man nahezu genötigt, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. So ist es zumindest mir selber ergangen nach meinem letzten Einsatz. Und ich musste wirklich sehr deutlich werden, bis akzeptiert wurde, dass ich solche Hilfe weder wünsche noch benötige.
Weiterhin gibt es viele Menschen, die mit einer adäquaten psychischen Alltagsstabilität und auch einer Prise gesunden Menschenverstandes gesegnet sind. Aber gerade das hat die "PsytherapieLobby" offensichtlich erfolgreich aus den Köpfen der Organisationen verdrängt und so einen vermeintlichen, allumfassenden Hilfsbedarf neu geschaffen.
Der Begriff/Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung wird mehr und mehr inflationär gebraucht.
Aber mit diesem Begriff lässt sich seitens der Lobby natürlich gut Druck auf die Organisationen ausüben. Das instrumentalisierend eingesetzte Argument : Organisationen, die selbst Hilfe leisten, können doch ihren Helfern nicht Hilfe verweigern......
So entsteht eine ganz neue, Geld verschlingende Industrie, die sich auf der bereits fragwürdigen Entwicklungshilfe-Industrie aufbaut und daraus auch noch ihre Exstenzberechtigung zieht.
Entwicklungshilfe gibt es seit ca. 50 Jahren.
Ganze Generationen früherer Entwicklungshelfer in der Vor-Internet-Ära haben ihren Dienst in fernen Gastländern geleistet und waren auf Luftpostbriefe, die oft wochenlang unterwegs waren, als Kommunikation angewiesen.
Es wird kaum jemand behaupten, dass diese Helfer ohne Coach & Co schlechtere Arbeit geleistet haben. Und es ist auch nicht bekannt, dass von diesen früheren Helfern reihenweise morbide "Re-Integrations-Wracks" zurückgeblieben sind.
Wir erleben hier offensichtlich die erfolgreiche Umsetzung einer alten Wirtschaftsweisheit :
Märkte müssen kreiert werden !
Und diese kreierten Märkte werden finanziert durch Spendengelder und Steuern z.B. aus dem BMZ Budget, das eigentlich einer sinnvollen Entwicklungshilfe (was immer das sein mag) zugedacht sind.