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Pour une autre politique de développement!

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lun, 13 Jul 2009 - 01:08

Jürgen Haushalter, Meckenheim
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Die G 8-Mächtigen wollen es wieder einmal richten, dieses Mal mit 20 Milliarden Dollar Unterstützung für die Kleinbauern der ärmsten Länder. Wie zuvor, werden großspurig Versprechen gemacht, aber was wird tatsächlich eingehalten? Wie viele Milliarden dieser Zusage resultieren aus Umschichtungen? Und wie viel kommt letztendlich in sinngebender Form bei den Bedürftigen an? Insbesondere, wer überprüft den Verbleib der Gelder? Derartige Pläne mögen das Gewissen der Merkels und Geldofs beruhigen, haben allerdings nichts mit nachhaltiger, kontrollierter Entwicklungshilfe zu tun. Geradezu absurd sind derartige Maßnahmen, denkt man an die überschüssigen subventionierten Agrarprodukte der Industrieländer, die gleichzeitig zu Dumpingpreisen in den armen Ländern verschleudert werden und damit den dortigen Bauern ihre Existenz rauben. Das alles wird unter "Entwicklungszusammenarbeit" verkauft, ist aber faktisch eine gigantische Irreführung der Weltöffentlichkeit durch die reichen Staaten.

Immerhin wurden auf dem Treffen in Italien auch neue Töne angeschlagen, wenn auch zaghaft. Sind mittlerweile gar Zweifel an der gängigen Entwicklungspolitik auf oberster politischer Ebene angekommen? Statt (!) Nahrungsmittellieferungen soll nun die Landwirtschaft mit der erwähnten unkontrollierten Vergabe von Finanzmitteln in Schwung gebracht werden. Der Ausgang ist programmiert.
Frau Merkel will die Entwicklungshilfe trotz Wirtschaftskrise nicht kürzen. Das klingt hoffnungsvoll, könnte es doch das Aus für die seit Jahren bestehende willkürliche 0,7 Prozent-Zielmarke des Bruttonationaleinkommens bedeuten. Man mag es (noch) nicht glauben.
Schon fast sensationell ist die an die Eliten der afrikanischen Länder gerichtete Kritik Barack Obamas bei seinem Besuch in Ghana, der sie für die Probleme auf dem schwarzen Kontinent mitverantwortlich macht. Er verweist auf die weit verbreitete Korruption und den Mangel an effizienter Verwaltung. Derartige Missstände werden zunehmend von Experten und Journalisten - auch aus Afrika - geäußert. Genau dies ist das Anliegen der Initiatoren des unterstützungswürdigen "Bonner Aufrufs”. Ohne Tabus kritisiert Volker Seitz die nach Jahrzehnten immer noch nicht greifende Entwicklungshilfe auf dem Schwarzen Kontinent in seinem gerade erschienenen, lesenswerten Buch "Afrika wird armregiert”. Der Liebhaber Afrikas ergreift eindeutig Partei für die Ärmsten und stellt die Verantwortlichen der Misere schonungslos an den Pranger, ebenso die fehlgeleitete Entwicklungshilfeindustrie.