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Pour une autre politique de développement!

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sam, 6 Sep 2008 - 15:47

Dr. Wilfried Hoffer, Frankfurt
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Keiner der Freunde und Bekannten mit Erfahrung in diesem Bereich, denen ich den Aufruf geschickt habe, hat positiv reagiert, wobei sich die Kritik zum Einen an die wenig 'kommunikative' Art des Aufrufs richtete - einen Text ohne Diskussion zu unterschreiben (statt erst einen Entwurf zu schicken, was freilich wesentlich arbeitsaufwendiger gewesen wäre), zum Anderen an die Forderungen - mit der Analyse herrschte überwiegend Einverständnis.
Meine Kritik im Einzelnen:
- die Aussage "eine klare Durchsetzung der Verantwortlich-keiten" ist inhaltsleer
- "die Entscheidungsbefugnis über bilaterale Entwicklungs-zusammenarbeit auf die deutschen Botschaften zu übertragen" befremdet am meisten: die genuinen Partner der
Botschaften sind die Regierungen, sie haben in der Regel - so vielfältige Erfahrungen - kaum Kontakt zu gesellschaft-lichen Gruppen, Ausnahmen bestätigen die Regel und hängen von der Persönlichkeit des Botschafters ab; die EZ-Referenten/innen haben meist wenig Erfahrung, verhalten sich aber als hoheitliche Vertreter und nolens volens als Sprachrohr des BMZ oder der herrschenden Ideologie
- die "Zusammenarbeit: wo immer möglich, weg von staatlichen Partnern und hin zu gesellschaftlichen Gruppen" kann angestrebt werden, bedeutet jedoch wesentlich höheren Arbeits- und Personalaufwand und damit höhere Transaktionskosten
- "unsere Hilfe auf das zu konzentrieren, was sich als besonders förderungswürdig erwiesen hat" - auf Grund welcher Kriterien? Ausserdem sind solche universellen Aussagen immer problematisch.
Zum Schluss: sollte der Aufruf in erster Linie Entscheidungs-träger überzeugen, ist er zu apodiktisch - wer lässt sich schon gern sagen, dass er total versagt hat?