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Beitrag vom 04.02.2021

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Afrika-ABC in Zitaten: Rohstoffe im Kongo / Rücktritt von Ministern (25)

von Volker Seitz

Rohstoffe im Kongo

Der Arzt und Friedensnobelpreisträger (2018) Denis Mukwege über den Rohstoffreichtum in seinem Heimatland Kongo in „Meine Stimme für das Leben“, Brunnen, 2018: „Kaum ein Land ist so reich an Rohstoffen wie der Kongo. Verteilt über eine Grundfläche so groß wie Osteuropa, müssten diese Rohstoffe – Wasser, Wälder, Erde, Mineralien und viele andere – eigentlich ausreichen, um den Wohlstand der ganzen Nation zu sichern. Doch das war niemals der Fall, im Gegenteil: Die Reichtümer des Kongo haben sich leider allzu oft als eine Quelle des Übels erwiesen. Unsere gewaltigen Kupfervorkommen haben Mobuto zu einem der reichsten Männer der Welt gemacht. Der Ostkongo ist ohne Frage eine der mineralstoffreichsten Regionen der Welt. Man findet dort unter anderem Gold, Diamanten, Zinn und Coltan. In jedem Computer und jedem Mobiltelefon – meinem genauso wie Ihrem – sind wiederum mehrere Gramm Tantal verbaut. Tantal ist ein äußerst hitzebeständiges Metall, das zum Bau von Kondensatoren in elektronischen Geräten verwendet wird. Es wird aus Coltan gewonnen und 80 Prozent der weltweiten Coltanvorkommen befinden sich im Ostkongo....“ (S. 145)

Rücktritt von Ministern

Die Schriftstellerin Aminatta Forna, halb schottisch, halb sierra-leonisch, veröffentlichte 2002 das Buch „Tanz mit dem Teufel“, RM Buch- und Medienvertrieb. Sie zeichnet das kurze Leben ihres Vaters nach. Er wurde Arzt, wechselte später in die Politik und wurde ermordet. Wegen der verschwenderischen Amtsführung des Präsidenten und späteren Diktators Siaka Stevens traten er und ein Kollege zurück: „Nachdem sie sich zum Rücktritt entschlossen hatten, reisten sie aufs Land, um die Häuptlinge der Region und die Poro [Geheimbund in Sierra Leone und Liberia ] zu informieren, aber die Neuigkeit war nicht von allen mit Zustimmung aufgenommen worden. In Afrika zog sich niemand freiwillig aus der Politik zurück. Die Ältesten waren der Meinung, dass sie hart gearbeitet hatten, um ihre Männer in eine einflussreiche Position zu bringen, und dass es ihnen diese Männer schuldig waren, zu bleiben. Für viele Menschen in Sierra Leone war Demokratie nur eine andere Form des Patronagerechts. Man brachte seinen Mann in die Regierung, und dafür kümmerte er sich dann um einen. Schon allein die Vorstellung, aus Protest zurückzutreten und dann zu sagen, es gehe ums Prinzip, stieß auf Verständnisschwierigkeiten.“ (S. 306)

[Ich habe in keinem Land erlebt, dass ein Minister freiwillig zurückgetreten ist.]