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Beitrag vom 01.10.2020

Capital

Das sind Afrikas Superreiche

In nur acht von 54 afrikanischen Ländern leben Milliardäre. Dies sind die reichsten Menschen des Kontinents

von Nina Jerzy

„Forbes“ hat im Januar 2020 eine Liste der reichsten Menschen Afrikas erstellt. Das Wirtschaftsmagazin fand in nur acht der 54 Länder des Kontinents Dollar-Milliardäre. Das waren allerdings doppelt so viele Staaten wie noch 2011.

So sah laut „Forbes“ Anfang 2020 das Ranking der afrikanischen Länder mit Superreichen aus:

1 Ägypten und Südafrika: je fünf Milliardäre
3 Nigeria: vier
4 Marokko: zwei
8 Algerien, Angola, Tansania, Zimbabwe: je ein

Afrikas Superreiche und die Corona-Krise

Aber auch in Afrika ist das Dasein als Milliardär in Corona-Zeiten nicht in Stein gemeißelt. „Forbes“ hatte Mitte März 2020 weltweit ganze 226 Milliardäre weniger gezählt als nur zwölf Tage zuvor. Wir halten uns bei der Rangliste der reichsten Menschen Afrikas deshalb lieber an die alljährliche Milliardärsliste des Wirtschaftsmagazins. Auf ihr hatte die einstige Apartheid-Hochburg Südafrika nur noch vier Milliardäre vorzuweisen. Nigeria hatte dafür einen Superreichen hinzugewonnen, dasselbe galt für Ägypten. Generell scheinen die Top 10 zu zeigen: Afrikas reichste Milliardäre scheinen ganz gut durch die Anfangsphase der Corona-Krise gekommen zu sein.

Das „Forbes“-Ranking hat grundsätzlich einen Haken: Der geschätzte Reichtum wird in US-Dollar umgerechnet. Auf diese Weise können schwankende Wechselkurse schlagartig vermeintlich Vermögen vernichten beziehungsweise schaffen. Auch in anderer Hinsicht werden Währungsschwankungen selbst den Superreichen gefährlich. Zimbabwe hat im Sommer 2019 alle fremden Währungen verboten und einen neuen Dollar eingeführt. Die folgende Inflation führte laut „Forbes“ dazu, dass der einzige Milliardär des Landes, Strive Masiyiwa, in einem Streich die Hälfte seines Vermögens verlor. Er hielt sich mit 1,1 Milliarden US-Dollar gerade eben auf der Liste.

Dies sind laut „Forbes“ die reichsten Dollar-Milliardäre in Afrika

Patrice Motsepe

Jeder zweite Milliardär der weltweiten „Forbes“-Liste hatte im Frühjahr 2020 Reichtum eingebüßt. Hart traf es Patrice Motsepe. Der Gründer der Bergbaufirma African Rainbow Minerals aus Südafrika war 2008 als erster schwarze Afrikaner in den Club der Milliardäre aufgestiegen. Zum Stichtag 7. April 2020 hat sich das Vermögen des 58-Jährigen allerdings fast auf 1,4 Milliarden Dollar halbiert (2019: 2,4 Milliarden Dollar). Weltweit belegte er Platz 1513. Allerdings scheinen die Geschäfte des Gründers der Private-Equity-Firm African Rainbow Capital in der Corona-Krise zu florieren. Mitte September war Motsepes Vermögen laut „Forbes“ schon wieder auf 2,1 Milliarden Dollar geklettert. Möglicherweise war Motsepes Abstieg aber gewollt. Der Südafrikaner war dem Bericht zufolge 2013 als erster Afrikaner dem Vorbild von Bill Gates und Warren Buffett gefolgt und hatte angekündigt, mindestens die Hälfte seines Vermögens zu spenden.