Beitrag vom 04.05.2015
Afrika-Verein
Deutsche Energieinvestitionen in Afrika auf zehn Milliarden Euro steigern
200 Afrikanische Energieexperten und neun Minister bei Energie-Konferenz in Hamburg
Hamburg - "Bis 2040 wollen wir den Investitionsbestand deutscher Firmen im afrikanischen Energie- und Rohstoffsektor von geschätzt unter vier auf über zehn Milliarden Euro steigern" - dies sagte der Vorsitzende des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft, Dr. Stefan Liebing, anlässlich des 9. Deutsch-Afrikanischen Energieforums in Hamburg. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es eines größeren Engagements deutscher Firmen. Vor allem aber brauche die Wirtschaft eine strategische Unterstützung durch die deutsche und europäische Außenwirtschafts- und Entwicklungspolitik.
"Nichts zeigt unser Interesse an einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent deutlicher als die Flüchtlingsströme über das Mittelmeer" - so Liebing. "Diese sind nur zu stoppen, wenn die Menschen eine Perspektive vor Ort haben." Liebing forderte die Bundesregierung auf, die vorsichtige Öffnung des Hermes-Instrumentariums für deutsche Exporte in afrikanische Länder zügig strategisch weiter zu entwickeln. "Wir sind hier immer noch viel zu vorsichtig" - so Liebing. Zudem brauche die deutsche Wirtschaft eine "Projektentwicklungsversicherung" als weitere Säule der Außenwirtschaftsförderung. Ziel sei es, durch Risikominimierung das Engagement deutscher Firmen auch bei der Projektentwicklung in der Frühphase zu stärken. Der Afrika-Verein fordert zudem die Ausweitung des "ungebundenen Finanzkredits und eine Hebelung von entwicklungsfördernden und ökologischen Investitions- und Handelsprojekten durch staatliche Garantien. "Eine wettbewerbsfähige Finanzierung ist der Schlüssel für mehr deutsche Investitionen im Energiesektor in Afrika", so Liebing weiter. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Stephan Steinlein, erklärte, dass die Bundesregierung die Ausweitung des Hermes Instrumentariums auf weitere afrikanische Länder prüfe. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Rainer Baake, warb bei den anwesenden afrikanischen Regierungsvertretern für den Einsatz erneuerbarer Energien zur Verbesserung ihrer Stromversorgung.
Das Deutsch-Afrikanische Energieforum des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft ist die größte europäische Plattform für europäisch-afrikanische Energiekooperationen. An der Veranstaltung in Hamburg nehmen knapp 500 Gäste aus Wirtschaft und Politik teil, darunter etwa 200 Afrikaner. Neun Delegationen werden von Ministern geleitet. Der Afrika-Verein hat heute sein Positionspapier "Energie und Rohstoffe - Gemeinsam wachsen" veröffentlicht.