ehem. DED-Beauftragter im Niger, Mitinitiator Bonner Aufruf
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Ich reagiere auf die Äußerung von:
u.a. Helmut Danner (19.7.)
Auf hiesige Umfragen zur Entwicklungspolitik sollte man nicht viel geben. Wenn's nichts kostet, wird viel Wohlmeinendes erzählt. Anders sieht's aus, wenn es zum Schwure kommt.
Tüchtige Unternehmer sind fähig, Chancen zu erkennen und zu nutzen. In Afrika sehen sie offenbar keine. Abgesehen von Südafrika, Nigeria und dem Maghreb haben sich deutsche Unternehmer - außer im Rohstoffbereich - in nennenswertem Umfang nicht in Afrika engagiert. Weil sie wissen, dass es bisher in Afrika kaum nutzbare Chancen gibt; sonst hätten sie sie längst ergriffen.
Das Schlagwort vom "Chancenkontinent" ist leider Geschwätz. Afrika ist in Wahrheit der Kontinent der ungenutzten Chancen! Und dafür ist Afrika selbst verantwortlich, nicht irgendwelche ausländischen Ausbeuter.
Es gibt bei uns eine beliebte Neigung, Probleme semantisch zu lösen. Weil das Scheitern der Entwicklungshilfe in Afrika offenkundig ist, versucht man, zum neuen Begriff "Chancenkontinent" Zuflucht zu nehmen und dadurch die Stimmung zu heben. Das wird genauso wenig bewirken wie der sprachpolizeiliche Versuch, "Entwicklungshilfe" durch "Entwicklungszusammenarbeit" zu ersetzen. Diese Spielereien zeigen vor allem die ausweglose Verzweiflung in den Köpfen der politischen Akteure.
Das Hochjubeln in Wirklichkeit desolater Zustände schadet übrigens Afrikas Entwicklung, weil durch Beschönigung ein falsches Bild entsteht, das immer negative Konsequenzen nach sich zieht.
Von H. Danner hätte ich noch gern gewusst, auf welche nicht-westliche "Modernität" Afrika sich zubewegt. Ich vermag so recht keine zu erkennen.
Mon, 28 Jul 2014 - 20:57
Ich reagiere auf die Äußerung von:
u.a. Helmut Danner (19.7.)
Auf hiesige Umfragen zur Entwicklungspolitik sollte man nicht viel geben. Wenn's nichts kostet, wird viel Wohlmeinendes erzählt. Anders sieht's aus, wenn es zum Schwure kommt.
Tüchtige Unternehmer sind fähig, Chancen zu erkennen und zu nutzen. In Afrika sehen sie offenbar keine. Abgesehen von Südafrika, Nigeria und dem Maghreb haben sich deutsche Unternehmer - außer im Rohstoffbereich - in nennenswertem Umfang nicht in Afrika engagiert. Weil sie wissen, dass es bisher in Afrika kaum nutzbare Chancen gibt; sonst hätten sie sie längst ergriffen.
Das Schlagwort vom "Chancenkontinent" ist leider Geschwätz. Afrika ist in Wahrheit der Kontinent der ungenutzten Chancen! Und dafür ist Afrika selbst verantwortlich, nicht irgendwelche ausländischen Ausbeuter.
Es gibt bei uns eine beliebte Neigung, Probleme semantisch zu lösen. Weil das Scheitern der Entwicklungshilfe in Afrika offenkundig ist, versucht man, zum neuen Begriff "Chancenkontinent" Zuflucht zu nehmen und dadurch die Stimmung zu heben. Das wird genauso wenig bewirken wie der sprachpolizeiliche Versuch, "Entwicklungshilfe" durch "Entwicklungszusammenarbeit" zu ersetzen. Diese Spielereien zeigen vor allem die ausweglose Verzweiflung in den Köpfen der politischen Akteure.
Das Hochjubeln in Wirklichkeit desolater Zustände schadet übrigens Afrikas Entwicklung, weil durch Beschönigung ein falsches Bild entsteht, das immer negative Konsequenzen nach sich zieht.
Von H. Danner hätte ich noch gern gewusst, auf welche nicht-westliche "Modernität" Afrika sich zubewegt. Ich vermag so recht keine zu erkennen.