Afrika südlich der Sahara produziert so gut wie keine industriellen Güter, die auf dem Weltmarkt verkäuflich sind, nicht einmal einfachste technische Geräte - also Artikel, durch deren Export ostasiatische "Tiger" große Sprünge nach vorn gemacht haben. Oft heißt es dazu: Was sollen sie sich denn auch einfallen lassen? Der Markt ist so dicht besetzt, dass er kaum Lücken bietet, in die afrikanische Staaten hineinstoßen könnten.
Die FAZ vom 7.12.10 meldet unter der Überschrift "Kleidung wird deutlich teurer", der deutschen Modebranche machten chinesische Lohnerhöhungen von 20 bis 30 Prozent zu schaffen. "Hersteller von Unterhaltungselektronik werben mit deutlich höheren Löhnen Mitarbeiter aus den Nähereien ab."
Wenn in China die Löhne steigen, müssten die niedrigeren Löhne vor allem in Afrikas ärmsten Staaten für Produzenten und Exporteure noch interessanter werden, zumal die dort hergestellten Waren völlig zollfrei in die Europäische Union ausgeführt werden könnten ("Everything but arms").
Warum investieren europäische Unternehmer nicht in diesen Ländern - weil sie etwas gegen Afrika haben? Solcher Unsinn wird gelegentlich kolportiert. Dabei ist der wirkliche Grund, dass diese Staaten es in einem halben Jahrhundert nicht geschafft haben, eine zumindest minimal qualifizierte Arbeiterschaft heranzubilden, die ein europäischer Investor gern in seiner Fabrik beschäftigte. Außerdem fehlt es natürlich an Infrastruktur und rechtlichen Regelungen, die auswärtige Unternehmer anziehen. Wo ist erkennbar, dass sich daran Wesentliches ändert?
Der Weltmarkt ist nicht der große Verhinderer wirtschaftlichen Fortschritts in Afrika. Das sind die Afrikaner mit ihren verpassten Chancen selbst.
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jeu, 9 Déc 2010 - 17:51
Afrikas verpasste Exportchancen
Afrika südlich der Sahara produziert so gut wie keine industriellen Güter, die auf dem Weltmarkt verkäuflich sind, nicht einmal einfachste technische Geräte - also Artikel, durch deren Export ostasiatische "Tiger" große Sprünge nach vorn gemacht haben. Oft heißt es dazu: Was sollen sie sich denn auch einfallen lassen? Der Markt ist so dicht besetzt, dass er kaum Lücken bietet, in die afrikanische Staaten hineinstoßen könnten.
Die FAZ vom 7.12.10 meldet unter der Überschrift "Kleidung wird deutlich teurer", der deutschen Modebranche machten chinesische Lohnerhöhungen von 20 bis 30 Prozent zu schaffen. "Hersteller von Unterhaltungselektronik werben mit deutlich höheren Löhnen Mitarbeiter aus den Nähereien ab."
Wenn in China die Löhne steigen, müssten die niedrigeren Löhne vor allem in Afrikas ärmsten Staaten für Produzenten und Exporteure noch interessanter werden, zumal die dort hergestellten Waren völlig zollfrei in die Europäische Union ausgeführt werden könnten ("Everything but arms").
Warum investieren europäische Unternehmer nicht in diesen Ländern - weil sie etwas gegen Afrika haben? Solcher Unsinn wird gelegentlich kolportiert. Dabei ist der wirkliche Grund, dass diese Staaten es in einem halben Jahrhundert nicht geschafft haben, eine zumindest minimal qualifizierte Arbeiterschaft heranzubilden, die ein europäischer Investor gern in seiner Fabrik beschäftigte. Außerdem fehlt es natürlich an Infrastruktur und rechtlichen Regelungen, die auswärtige Unternehmer anziehen. Wo ist erkennbar, dass sich daran Wesentliches ändert?
Der Weltmarkt ist nicht der große Verhinderer wirtschaftlichen Fortschritts in Afrika. Das sind die Afrikaner mit ihren verpassten Chancen selbst.