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Beitrag vom 16.12.2022

FAZ

USA-AFRIKA-GIPFEL

Biden will Ernährungs-Partnerschaft mit Afrikanischer Union

Der amerikanische Präsident will angesichts der Ernährungskrise ein „widerstandsfähigeres Lebensmittelsystem“ schaffen. Außerdem wirbt er dafür, die Afrikanische Union in die G-20-Staatengruppe aufzunehmen.

Angesichts der Ernährungskrise in Teilen Afrikas wollen die Vereinigten Staaten eine strategische Partnerschaft mit der Afrikanischen Union eingehen. „Wir schließen uns zusammen, um ein widerstandsfähigeres Lebensmittelsystem zu schaffen und die Art und Weise zu verbessern, wie Gemeinschaften ihre eigenen Lebensmittel anbauen, verkaufen und kaufen können“, sagte der amerikanische Präsident Joe Biden am Donnerstag zum Ende eines Gipfels mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Washington.

Dazu gehörten auch Investitionen in Infrastruktur, die eine nachhaltige Ernährungssicherheit fördere, sowie Verbesserungen bei der Bewässerung oder bei der Lagerung von Getreide. Man arbeite auch mit dem Privatsektor zusammen, um Investitionen unter anderem in Düngemittel auszuweiten.

Blockiertes Getreide

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Klimakrise, steigende Energiepreise sowie Konflikte, vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, hatten globale Versorgungsketten unterbrochen und die weltweiten Lebensmittelpreise drastisch ansteigen lassen. Der Ukraine-Krieg und blockierte Lieferungen von Millionen Tonnen Getreide haben das Risiko von Hungersnöten am Horn von Afrika weiter erhöht. Vor allem in Somalia sind wegen einer beispiellosen Dürre Millionen Menschen vom Hungertod bedroht.

Biden warb außerdem dafür, die Afrikanische Union in die G-20-Staatengruppe aufzunehmen. Die Afrikanische Union müsse ein „ständiges Mitglied“ der Gruppe von wichtigen Industrienationen und Schwellenländern werden, in der bereits Südafrika vertreten ist, sagte der amerikanische Präsident am Donnerstag. „Afrika gehört in jedem Raum, in dem über weltweite Herausforderungen gesprochen wird, an den Tisch, und in jede Institution, in der Gespräche stattfinden.“

Biden hatte sich bereits bei der UN-Generaldebatte im September dafür ausgesprochen, Afrika einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu geben. Er wiederholte nun diese Forderung und erweiterte sie um die G20-Gruppe.