Skip to main content
For a different development policy!

Beitrag vom 18.01.2017

Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft

Marshallplan mit Afrika: Neue Schwerpunkte jetzt konkretisieren!

„Die Bundesregierung hat die besondere Bedeutung des unternehmerischen Engagements für die Entwicklung Afrikas erkannt. Wenn die im neuen Zukunftsvertrag mit Afrika angekündigten Instrumente zügig konkretisiert und auch umgesetzt würden, dann wären wichtige Schritte für ein nachhaltiges Wachstum und mehr unternehmerischen Engagements auf dem afrikanischen Kontinent getan“, kommentiert Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft den heute von Entwicklungsminister Müller veröffentlichten „Marshallplan mit Afrika“.

„Bislang mangelt es den Eckpunkten der neuen Partnerschaft allerdings noch an konkreten Maßnahmen und neuen Konzepten. So sollen beispielsweise Wirtschaftsförderinstrumente des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit der Entwicklungspolitik besser verzahnt werden. Es gilt aber in erster Linie, neue Instrumente zu schaffen, die den Gegebenheiten und Herausforderungen in Afrika gerecht werden. Ähnliches gilt für die angedachten steuerlichen Anreize für Investitionen in Afrika. Verbesserte Steuerbedingungen helfen zwar, werden aber allein keine zusätzlichen Investitionen auslösen. Unklar ist zudem, wer und wie die im Papier erwähnten neuen Anlageprodukte wie Fonds und Anleihen für Privatanleger entwickelt und wie die staatlichen Entwicklungsgelder (ODA) konkret zur Mobilisierung privaten Kapitals für mehr Beschäftigung eingesetzt werden sollen“, kommentiert Liebing das Papier.

Positiv bewertet der AV-Chef das Vorhaben, Risikotransferinstrumente in Form von Darlehen oder Kreditgarantieinstrumenten weiterzuentwickeln und neue mit Entwicklungsgeldern finanzierte Bürgschaftsinstrumente zu schaffen. Auch den Vorschlag, die afrikanischen Finanzmärkte und Finanzdienstleister zum Beispiel durch Lokalwährungsdarlehen und Übernahme von Währungsrisiken und Garantien zu unterstützen, befürwortet Liebing.

„Der Plan für eine neue Partnerschaft enthält viele gute Ansätze. Jetzt gilt es, diese möglichst schnell mit Leben zu füllen. Die Chance, eine neue Afrikapolitik zu entwickeln, sollte auf jeden Fall genutzt werden. Die Eckpunkte für einen Marshallplan mit Afrika sind hierfür eine gute Ausgangsbasis, die allerdings noch deutlich in allgemeinen Ankündigungen verharrt“, findet Liebing.