Beitrag vom 12.08.2016
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Holen die BRICS auf? Auslandsdirektinvestitionen in Afrika – eine empirische Darstellung
Robert Kappel
Gegenwärtig werden drei politisch motivierte Vorurteile zu den Auslandsdirektinvestitionen (ADI, FDI) und zur Rolle der ausländischen Finanzzuflüsse in Afrika verbreitet: 1. China wäre einer der wichtigsten Investoren auf dem Kontinent und würde ihn aufkaufen.[1] 2. Fast alle Investitionen würden in den Rohstoff- und Energiesektor fließen. 3. Ausländische Finanzzuflüsse würden die zentrale Rolle im Entwicklungsprozess Afrikas spielen.
Eine statistische Analyse zeigt, welche Trends es gibt.
Aus welchen Ländern kommen die Investoren?
Hierzu ist es sinnvoll, sich die Bestände an Auslandsdirektinvestitionen sowie die Zuflüsse genauer anzuschauen. Tabelle 1 demonstriert eindeutig, dass Großbritannien mit 9%, die USA mit 8,6% und Frankreich mit 7% über die höchsten Bestände an Investitionen in Afrika (Nordafrika plus sub-Sahara Afrika, Figure 1) verfügen. Die der EU überragen bei weitem alle anderen Investoren, wobei Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland zusammen im Jahr 2015 allein über 20% besitzen. Gegenüber 2009 (mit 19,5%) hat sich der europäische Anteil damit sogar noch erhöht. Auch der Anteil der USA ist von 7,4% (2009) auf knapp 10% (2015) gestiegen. Erstes Ergebnis: Die europäischen und US-amerikanischen Investitionen besitzen bei weitem den größten Anteil am ADI-Gesamtbestand in Afrika.
Die BRICS-Länder Südafrika (von 2,6% auf 3,5%) und China (1,5% auf 4,3%) haben deutliche Ausweitungen ihrer Bestände vorgenommen, während Indien bei 2% stagniert. Als Gruppe haben diese drei Länder ihren Anteil von 6,1% auf 9,8% steigern können. Den größten Bestandszuwachs verzeichnet China mit einem Plus von USD 23 Mrd. (also weit mehr als eine Verdopplung) während der letzten fünf Jahre, gefolgt von den USA mit USD 20 Mrd und Großbritannien mit USD 18 Mrd. Der Anteil der aufgelisteten EU-Länder stieg um USD 34 Mrd. Zweites Ergebnis: die Bedeutung der EU-Investitionen ist in den letzten Jahren sogar noch stärker geworden, der Abstand zu China und den USA hat sich weiter vergrößert. Frankreich, einst die wichtigste Wirtschaftsmacht in Afrika, verliert an Bedeutung.
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