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Beitrag vom 28.09.2013

FAZ

Sudan

Dutzende Tote bei Protesten gegen die Regierung

Bei Demonstrationen gegen die Regierung Sudans sind in den vergangen Tagen rund 50 Menschen gezielt von Sicherheitskräften getötet worden. Die Regierung schloss zwei Fernsehsender und stellte das Internet ab.

Bei den regierungskritischen Demonstrationen im Sudan sind am Freitag nach Polizeiangaben vier Menschen von Unbekannten erschossen worden. Bewaffnete hätten in der Hauptstadt Khartum sowie in deren Nachbarstadt Omdurman in die Menge gefeuert und dabei vier Menschen getötet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Suna unter Berufung auf die Polizei am Samstag, während sich das Land auf den sechsten Protesttag in Folge vorbereitete.

Die seit Montag anhaltenden Proteste richten sich gegen den Anstieg der Treibstoffpreise infolge der Streichung staatlicher Subventionen sowie allgemein gegen die autoritäre Regierung von Präsident Omar al Baschir.

Mit tausenden Teilnehmern sind es die größten Proteste gegen den Staatschef seit dessen Machtübernahme bei einem Militärputsch im Jahr 1989. Bei den Demonstrationen gab es wiederholt gewaltsame Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften mit zahlreichen Opfern.

Die Polizei gab die Zahl der Toten bisher mit 29 an. Menschenrechtsgruppen erklärten dagegen, allein am Dienstag und Mittwoch seien 50 Demonstranten durch Schüsse in Kopf und Brust getötet worden. Nach Angaben des Innenministeriums wurden etwa 600 Menschen unter dem Vorwurf des "Vandalismus" festgenommen. Die Redaktionen mehrerer Zeitungen und Fernsehsender wurden durchsucht. Wegen der Proteste wurde zudem das Internet abgeschaltet und die Schulen in den betroffenen Städten geschlossen.