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Beitrag vom 22.08.2012

DIE ZEIT

Ethnische Gewalt

47 Menschen sterben in Kämpfen zwischen rivalisierenden Volksgruppen in Kenia

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen zwei verfeindeten Ethnien im Südosten Kenias sind in der Nacht fast 50 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei bekämpften sich in dem ländlichen Bezirk Tana River die seit Langem rivalisierenden Volksgruppen der Pokomo und der Orma. Die Angreifer hätten ihre Opfer mit Hacken und durch Verbrennen getötet.

"Das ist ein sehr schlimmer Vorfall", sagte der Vize-Polizeichef der Region, Joseph Kitur. Unter den Opfern seien 31 Frauen, elf Kinder und sechs Männer. Kitur sagte, die ersten Untersuchungen zeigten, dass die Pokomo eine Siedlung der Orma überfielen. Mehrere Hütten wurden demnach niedergebrannt.

Schwerste Unruhen seit vier Jahren

Der Vorfall ereignete sich im küstennahen Reketa-Gebiet, etwa 300 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt. Dort streitet sich das Hirtenvolk der Orma mit den Pokomo, die vom Ackerbau leben, seit langer Zeit um das Weideland am Fluss Tana.

Der Wahlkreis-Abgeordnete Danson Mungatana sagte, es handele sich um einen Racheakt, nachdem es zuletzt mehrere Morde, Viehraube und Brandschatzungen gegeben habe. Nach Angaben von Mungatana waren die Polizeikräfte in der Region zuletzt verstärkt worden. Es handelte sich um den gewalttätigsten ethnischen Zwischenfall in Kenia seit den schweren Unruhen nach den Wahlen 2007. Im Jahr 2001 waren bei Kämpfen zwischen den beiden Volksgruppen im selben Bezirk 130 Menschen getötet worden.