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Beitrag vom 12.04.2019

FAZ

Afrikas Armut hält sich hartnäckig

Warnung zum Auftakt der Tagung von IWF und Weltbank

wvp. WASHINGTON, 11. April. Das nachlassende Wachstum der Weltwirtschaft gefährdet das Ziel der Weltgemeinschaft, bittere Armut bis 2030 komplett auszuradieren. Darauf hat der neue Chef der Weltbank, der Amerikaner David Malpass, zum Auftakt der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Wahrungsfonds (IWF) hingewiesen. Zum Treffen kommen Finanzminister und Zentralbanker aus mehr als 100 Nationen nach Washington.

Sollten sich aktuelle Entwicklungen fortsetzen, dann bleibt das Pro~Kopf-Wachstum bis Ende 2021 unter einem Prozent in den Ländern der Subsahara. Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, sieht die Weltwirtschaft‘ in einer heiklen Lage. Der Fonds sieht zwar keine globale Rezession, aber die Risiken türmten sich auf. Die Hoffnung , dass die Weltwirtschaft nach einem Rückschlag in der
zweiten Jahreshälfte 2018 Ende dieses Jahres wieder bessere Zahlen produziert, hangt von politischen Entscheidungen in fragilen Ländern wie der Türkei und Brasilien ab. Der Fonds erwartet für dieses Jahr ein Plus von 3,3 Prozent und 2020 von 3,6 Prozent.

Extreme Armut drohe sich zunehmend auf Afrika zu konzentrieren. Während bei der Armutsbekämpfung Erfolge erzielt würden, steige die Zahl der extrem Armen in Afrika. In zehn Jahren würden neun von zehn Armen Afrikaner sein, warnte Malpass. Zum Glück sei die Weltbank finanziell gewappnet, auch dank einer Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr. Malpass’ erste Dienstreise führt Ende April nach Afrika.