Beitrag vom 04.05.2015
Focus Online
214 nigerianische Frauen nach Geiselhaft bei Boko Haram schwanger
214 der jüngst in Nigeria aus der Gewalt der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram befreiten Frauen und Mädchen sind nach UN-Angaben schwanger. Das erklärte Babatunde Oshotimehin, der Direktor des UN-Bevölkerungsprogramms, der nigerianischen Nachrichtenagentur NAN zufolge. Â
Die Streitkräfte des westafrikanischen Landes haben seit vergangener Woche knapp 700 Frauen und Mädchen befreit. Sie waren von Boko Haram im Nordosten des Landes als Sklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet worden. Â
Die Frauen und Mädchen würden derzeit auf verschiedene Krankheiten getestet, darunter auch die Immunschwächekrankheit Aids, wie Oshotimehin am Sonntagabend vor Journalisten in Lagos sagte. Dabei seien auch die Schwangerschaften festgestellt worden. "Manche sind sichtbar schwanger, bei anderen schlug nur der Test an", sagte er dem NAN-Bericht zufolge. Alle erhielten medizinische Unterstützung.
Frauen und Kinder traumatisiert und unterernährt
Die nigerianische Armee hatte zuvor am Sonntag 275 Frauen und Kinder, die aus der Gewalt der Extremistengruppe Boko Haram befreit wurden, in ein Auffanglager gebracht. Die Frauen und Kinder seien traumatisiert und unterernährt, teilte das Militär am Sonntag mit. Sie seien in ein Camp in Yola im Bundesstaat Adamawa gebracht worden, wo ihre Identität festgestellt werden solle.
In dem Lager sollen sie von Trauma-Experten behandelt werden und weitere Unterstützung erhalten, um sich zu erholen und künftig wieder ein normales Leben führen zu können, wie der Leiter der Notfallbehörde Nema, Muhammad Sani Sidi, mitteilte.