1965-1968 Kongo/Zaire, Begleitung der EZA seit 45 Jahren
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zu einigen Thesen von V. Seitz:
"Die (zeitweise) Rückkehr der Diaspora könnte neue Ideen und Kapital für den Start neuer Unternehmen bringen. Sie hätten das Expertenwissen und Geschäftsmodelle aus der industrialisierten Welt."
Kenne viel Afrikaner, die versuchen, in ihrem Heimatland wirtschaftlich etwas aufzubauen - und dies seit einigen Jahrzehnten. Typischer Fall: Afrikaner, Geschäftsführer eines deutschen mittelständischen Unternehmens. Hier, bei uns, erfolgreich, aber in seinem Heimatland bringt er kleinen Betrieb mit großem finanziellen Einsatz nicht auf Touren. Ich kenne leider keinen, dem dies gelungen ist. Viele suchen dazu Zusammenarbeit mit Europäern oder anderen "Weißenâ€.
"Die effizienteste Hilfe ist die Bildungs- und Wirtschaftsförderung."
Es wird sehr viel Geld in Bildung und Wirtschaftsförderung gesteckt. Es funktioniert nicht, weil es in der lokalen und in der betriebsinternen "Verwaltung†versickert. Es ist sinnlos, wenn dieser Aufwand nicht in die Betriebe "hineingesteckt†werden. Es fehlt an Praxisbezug. Erschütterndes Beispiel: technische Schule mit HTL Niveau - Elektrotechnik und Maschinenbau - in Burkina Faso an. Für hochqualifizierte Abgänger wurde von EZA-Seite nichts getan, obwohl mit geringen Investitionen, kurzfristig Erfolge erzielbar wären.
"Mit Hilfe bei der Aufstellung von Businessplanen könnte freies Unternehmertum gefördert und damit Arbeitsplatze geschaffen werden."
Mit Businessplänen können Sie kein freies Unternehmertum fördern, nur mit der Durchführung (wenn die möglich ist). Leider kenne ich viele praktische Beispiele mit schönen Businessplänen, die daran scheiterten, dass sie nicht an die afrikanische Realität angepasst waren.
"Lokales Know-how und umfassende Betreuung über mehrere Jahre könnten ein Schlüssel zum Erfolg werden. Denn Einheimische - außerhalb der Ministerien - kommen oft auf die beste Lösung."
Es gibt dieses afrikanische Know-how, es hat aber meist an der Gesamtproblemlösung einen geringen Anteil. In einer vernetzten Welt ist lokales Wissen enorm wichtig und notwendig.
"Von größter Bedeutung wäre es, das sehr hohe Bevölkerungswachstum in Afrika zu stoppen. Niemand kann heute sagen wie der Kontinent mit seinen derzeit fast 1,2 Milliarden Menschen im Jahre 2050 rund doppelt so viele Menschen ernähren will."
Die Geburtenrate nimmt tendenziell mit dem Wohlstand ab. Wenn der Wohlstand in den EZA-Ländern zunimmt, hätten wir weniger Menschen, die für geringsten Lohn unseren Luxus erhalten. Hier ist die grundlegende Frage, ob wir wirklich helfen wollen.
"In der Langeweile des technokratischen Geredes der Theoretiker der Unübersichtlichkeit wird jeder unkonventionelle Gedanke von kritischen, inzwischen zornigen Afrikanern wie George Ayittey, Moeletsi Mbeki, Andrew Mwenda, Themba Sono, Veye Tatah oder Wole Soyinka begraben ..."
Was haben diese Persönlichkeiten für den Kontinent in der Praxis getan. Haben sie sich mit jenen Afrikanern vernetzt, die mit (zeitweiser) Rückkehr aus der Diaspora mit neuen Ideen und Kapital das afrikanische Leben verbessern? Damit meine ich besseres Wasser und Essen, funktionierende Toiletten ... Zornige Afrikanern/innen sind mir zu wenig. Hier fehlt mir eine Liste mit "positiven Projektenâ€.
Tue, 14 Jan 2014 - 22:21
zu einigen Thesen von V. Seitz:
"Die (zeitweise) Rückkehr der Diaspora könnte neue Ideen und Kapital für den Start neuer Unternehmen bringen. Sie hätten das Expertenwissen und Geschäftsmodelle aus der industrialisierten Welt."
Kenne viel Afrikaner, die versuchen, in ihrem Heimatland wirtschaftlich etwas aufzubauen - und dies seit einigen Jahrzehnten. Typischer Fall: Afrikaner, Geschäftsführer eines deutschen mittelständischen Unternehmens. Hier, bei uns, erfolgreich, aber in seinem Heimatland bringt er kleinen Betrieb mit großem finanziellen Einsatz nicht auf Touren. Ich kenne leider keinen, dem dies gelungen ist. Viele suchen dazu Zusammenarbeit mit Europäern oder anderen "Weißenâ€.
"Die effizienteste Hilfe ist die Bildungs- und Wirtschaftsförderung."
Es wird sehr viel Geld in Bildung und Wirtschaftsförderung gesteckt. Es funktioniert nicht, weil es in der lokalen und in der betriebsinternen "Verwaltung†versickert. Es ist sinnlos, wenn dieser Aufwand nicht in die Betriebe "hineingesteckt†werden. Es fehlt an Praxisbezug. Erschütterndes Beispiel: technische Schule mit HTL Niveau - Elektrotechnik und Maschinenbau - in Burkina Faso an. Für hochqualifizierte Abgänger wurde von EZA-Seite nichts getan, obwohl mit geringen Investitionen, kurzfristig Erfolge erzielbar wären.
"Mit Hilfe bei der Aufstellung von Businessplanen könnte freies Unternehmertum gefördert und damit Arbeitsplatze geschaffen werden."
Mit Businessplänen können Sie kein freies Unternehmertum fördern, nur mit der Durchführung (wenn die möglich ist). Leider kenne ich viele praktische Beispiele mit schönen Businessplänen, die daran scheiterten, dass sie nicht an die afrikanische Realität angepasst waren.
"Lokales Know-how und umfassende Betreuung über mehrere Jahre könnten ein Schlüssel zum Erfolg werden. Denn Einheimische - außerhalb der Ministerien - kommen oft auf die beste Lösung."
Es gibt dieses afrikanische Know-how, es hat aber meist an der Gesamtproblemlösung einen geringen Anteil. In einer vernetzten Welt ist lokales Wissen enorm wichtig und notwendig.
"Von größter Bedeutung wäre es, das sehr hohe Bevölkerungswachstum in Afrika zu stoppen. Niemand kann heute sagen wie der Kontinent mit seinen derzeit fast 1,2 Milliarden Menschen im Jahre 2050 rund doppelt so viele Menschen ernähren will."
Die Geburtenrate nimmt tendenziell mit dem Wohlstand ab. Wenn der Wohlstand in den EZA-Ländern zunimmt, hätten wir weniger Menschen, die für geringsten Lohn unseren Luxus erhalten. Hier ist die grundlegende Frage, ob wir wirklich helfen wollen.
"In der Langeweile des technokratischen Geredes der Theoretiker der Unübersichtlichkeit wird jeder unkonventionelle Gedanke von kritischen, inzwischen zornigen Afrikanern wie George Ayittey, Moeletsi Mbeki, Andrew Mwenda, Themba Sono, Veye Tatah oder Wole Soyinka begraben ..."
Was haben diese Persönlichkeiten für den Kontinent in der Praxis getan. Haben sie sich mit jenen Afrikanern vernetzt, die mit (zeitweiser) Rückkehr aus der Diaspora mit neuen Ideen und Kapital das afrikanische Leben verbessern? Damit meine ich besseres Wasser und Essen, funktionierende Toiletten ... Zornige Afrikanern/innen sind mir zu wenig. Hier fehlt mir eine Liste mit "positiven Projektenâ€.