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Sat, 18 Jul 2009 - 01:44

Dr. Boniface Mabanza, Heidelberg
Posting

Obamas Analyse ist brillant, wenn man sie auf Afrika im Allgemeinen bezieht. Das Problematische an dieser Annahme ist, dass es dieses Afrika nicht gibt. Die Außeneinflüsse auf die postkolonialen Entwicklungen in Afrika sind unterschiedlich ausgefallen je nach wirtschaftlicher und geopolitischer Bedeutung eines Landes. Wenn man sich einzelne Länder anguckt, würde man Länder in Afrika identifizieren, in denen die Außeneinflüße in den entscheidenden Phasen ihrer Entwicklungen so zerstörerisch waren, dass diese den Realitäten dort ihren Stempel heute noch aufdrücken. Dass es in einigen afrikanischen Ländern hausgemachte Krisen und Katastrophen gibt, ist keine Frage. Dass es korrupte und verräterische Eliten gibt, bedarf auch keiner Untersuchung. Für diese Eliten ist es auch keine Entschuldigung, dass sie "innerhalb eines Rahmens agieren, der von Außen vorgegeben ist, und zwar durch eine Reihe von Institutionen, die nur dem Namen nach multilateral sind." Die Teilwirklichkeit und Obamas Rede aus der Perspektive eines Afro-Amerikaners zur Hilfe heranzuziehen, um sich global von historischen und aktuellen Verantwortungen reinzuwaschen, ist naiv und widerspricht der Menschlichkeit.