Anzunehmen ist, dass für Unterzeichner des Bonner Aufrufs wie auch Leser der Kommentare, Hungerlöhne zwecks Erzielung von Entwicklungsimpulsen inakzeptabel sind. Einigkeit dürfte darüber herrschen, dass übliche Niedrigstlöhne in Billig-Produktionsländern den Aufbau menschenwürdiger Existenzen unmöglich macht. Sie sind aus moralischen und ebenso aus entwicklungsökonomischen Gründen abzulehnen. Es geht nicht zuletzt um Fairness, was die westliche Wohlstandswelt in anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen stets einfordert. Erwähnt sei das derzeit kritisch diskutierte, in Verhandlungen befindliche Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA.
Eine Entwicklungspolitik, die bei Gewährung von Entwicklungshilfe gleichzeitig zu menschenverachtenden Produktionsbedingungen schweigt, ist unglaubwürdig. Insofern begrüße ich die Initiative von BMZ-Chef Gerd Müller, der eine überfällige Debatte angestoßen hat. Allerdings wird es auch einem Entwicklungsminister kaum gelingen, in einem souveränen Entwicklungsland Einfluss auf lokal gerechte Löhne zu nehmen.
Bewusstseinsbildung sowohl bei den Verantwortlichen der Produktionskette als auch beim Endverbraucher erscheint mir der erfolgversprechendere Ansatz, der Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern entgegenzuwirken. Kein Konsument bei uns wird darben, wenn ein paar Euro mehr für ein T-Shirt zu zahlen sind, dass weitestgehend unter sozialverträglichen und ökologischen Bedingungen hergestellt wurde.
Sun, 21 Sep 2014 - 16:35
Anzunehmen ist, dass für Unterzeichner des Bonner Aufrufs wie auch Leser der Kommentare, Hungerlöhne zwecks Erzielung von Entwicklungsimpulsen inakzeptabel sind. Einigkeit dürfte darüber herrschen, dass übliche Niedrigstlöhne in Billig-Produktionsländern den Aufbau menschenwürdiger Existenzen unmöglich macht. Sie sind aus moralischen und ebenso aus entwicklungsökonomischen Gründen abzulehnen. Es geht nicht zuletzt um Fairness, was die westliche Wohlstandswelt in anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen stets einfordert. Erwähnt sei das derzeit kritisch diskutierte, in Verhandlungen befindliche Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA.
Eine Entwicklungspolitik, die bei Gewährung von Entwicklungshilfe gleichzeitig zu menschenverachtenden Produktionsbedingungen schweigt, ist unglaubwürdig. Insofern begrüße ich die Initiative von BMZ-Chef Gerd Müller, der eine überfällige Debatte angestoßen hat. Allerdings wird es auch einem Entwicklungsminister kaum gelingen, in einem souveränen Entwicklungsland Einfluss auf lokal gerechte Löhne zu nehmen.
Bewusstseinsbildung sowohl bei den Verantwortlichen der Produktionskette als auch beim Endverbraucher erscheint mir der erfolgversprechendere Ansatz, der Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern entgegenzuwirken. Kein Konsument bei uns wird darben, wenn ein paar Euro mehr für ein T-Shirt zu zahlen sind, dass weitestgehend unter sozialverträglichen und ökologischen Bedingungen hergestellt wurde.