zum Interview mit Prof. Achille Mbembe im Bonner General-Anzeiger vom 8.12.2018
Die Ausführungen des Interviewten sind in höchstem Maße diffus und konfus; ein klare Linie ist nicht zu erkennen. Aufschlussreich ist indes, was er nicht sagt bzw.meint umschiffen zu müssen.
Beispiel demographische Entwicklung Afrikas: Keine Aussage darüber, dass die herrschende Bevölkerungsexplosion den Kontinent in der näheren Zukunft in eine dramatische Armutskonstellation stürzen wird.Junge Menschen können nur dann eine positive Ressource sein, wenn sie adäquate Arbeitsplätze finden und ihre Familien ernähren können.
Beispiel Umwelt: Keine Aussage darüber, in welchem Umfang der äquatoriale Regenwald schon vandalisiert worden ist und wer in den jeweiligen Ländern sich dadurch bereichert hat.Afrika ist nun wahrlich kein positives Beispiel für eine verantwortungsvolle Umwelt- und Klimaplitik.
Beispiel "Transferzahlungen von Migranten": Damit werden enge Verwandte vor dem Verhungern bewahrt und gewisse Sozialinvestitionen gefördert, z.B. Hausbau, Autokauf etc. Aber diese Summen ersetzen doch keine nachhaltige und breitenwirksame Entwicklungsanstrengung in der Verantwortung eines (möglichst) demokratischen Staates.
Er geht nicht auf das Thema "hausgemachtes Elitenproblem" ein und benennt nicht die Interessen der herrschenden Machtcliquen sowie deren Methoden der extremen Selbstbereicherung. Dadurch werden Milliardenbeträge ins Ausland geschafft, und die soziale und materielle Infrastruktur eines Landes verrottet weiter vor sich hin.
Selbst die Aussagen über sein Ursprungsland Kamerun entbehren jeder empirischen Logik (der Verfasser dieser Zeilen hat einige Jahre in Kamerun gelebt und darüber seine politikwissenschaftliche Dissertation geschrieben).
Fazit: Wir Europäer sollten uns nicht von diesem "großen Denker" ins Bockshorn jagen und einreden lassen, dass die heutige grausame Misere Afrikas allein mit "Postkolonialismus" zu erklären ist. Das mag zwar auch einigen deutschen Kreisen gefallen, aber diese Attitüde ist nicht nur hochnäsig, sie ist auch geprägt von einem immer wieder durchscheinenden Minderwertigkeitskomplex auf afrikanischer Seite.
Unsere Art der Entwicklungshilfe - von Staat zu Staat mit Mittelvesickerung - hat über sechs Jahrzehnte nur sehr wenig gebracht; sie sollte umgehend eingestellt werden (meine einzige Übereinstimmung mit Mbembe !). Afrika muss sich selbst kraftvoll entwickeln wollen und dafür auch selbst die Mittel aufbringen ! Genügend Rohstoffe soll es ja geben...
Fri, 18 Jan 2019 - 17:59
zum Interview mit Prof. Achille Mbembe im Bonner General-Anzeiger vom 8.12.2018
Die Ausführungen des Interviewten sind in höchstem Maße diffus und konfus; ein klare Linie ist nicht zu erkennen. Aufschlussreich ist indes, was er nicht sagt bzw.meint umschiffen zu müssen.
Beispiel demographische Entwicklung Afrikas: Keine Aussage darüber, dass die herrschende Bevölkerungsexplosion den Kontinent in der näheren Zukunft in eine dramatische Armutskonstellation stürzen wird.Junge Menschen können nur dann eine positive Ressource sein, wenn sie adäquate Arbeitsplätze finden und ihre Familien ernähren können.
Beispiel Umwelt: Keine Aussage darüber, in welchem Umfang der äquatoriale Regenwald schon vandalisiert worden ist und wer in den jeweiligen Ländern sich dadurch bereichert hat.Afrika ist nun wahrlich kein positives Beispiel für eine verantwortungsvolle Umwelt- und Klimaplitik.
Beispiel "Transferzahlungen von Migranten": Damit werden enge Verwandte vor dem Verhungern bewahrt und gewisse Sozialinvestitionen gefördert, z.B. Hausbau, Autokauf etc. Aber diese Summen ersetzen doch keine nachhaltige und breitenwirksame Entwicklungsanstrengung in der Verantwortung eines (möglichst) demokratischen Staates.
Er geht nicht auf das Thema "hausgemachtes Elitenproblem" ein und benennt nicht die Interessen der herrschenden Machtcliquen sowie deren Methoden der extremen Selbstbereicherung. Dadurch werden Milliardenbeträge ins Ausland geschafft, und die soziale und materielle Infrastruktur eines Landes verrottet weiter vor sich hin.
Selbst die Aussagen über sein Ursprungsland Kamerun entbehren jeder empirischen Logik (der Verfasser dieser Zeilen hat einige Jahre in Kamerun gelebt und darüber seine politikwissenschaftliche Dissertation geschrieben).
Fazit: Wir Europäer sollten uns nicht von diesem "großen Denker" ins Bockshorn jagen und einreden lassen, dass die heutige grausame Misere Afrikas allein mit "Postkolonialismus" zu erklären ist. Das mag zwar auch einigen deutschen Kreisen gefallen, aber diese Attitüde ist nicht nur hochnäsig, sie ist auch geprägt von einem immer wieder durchscheinenden Minderwertigkeitskomplex auf afrikanischer Seite.
Unsere Art der Entwicklungshilfe - von Staat zu Staat mit Mittelvesickerung - hat über sechs Jahrzehnte nur sehr wenig gebracht; sie sollte umgehend eingestellt werden (meine einzige Übereinstimmung mit Mbembe !). Afrika muss sich selbst kraftvoll entwickeln wollen und dafür auch selbst die Mittel aufbringen ! Genügend Rohstoffe soll es ja geben...