Unbestreitbar haben viele afrikanische Gesellschaften Lebensweisen, von denen wir im Norden viel lernen können, z.B. die Solidarität innerhalb der Großfamilie, besonders die Sorge für alte Menschen. Aber fest steht auch, dass wirtschaftliche Fortschritte durch Einstellungen wie die "Ubuntu"-Philosophie in den vergangenen Jahrhunderten kaum gefördert worden sind. An jenen wiederum wird man aus zwei Gründen nicht vorbeikommen.
Beispiel "Gesundheit": Viele in Afrika weit verbreitete Krankheiten sind heilbar und vermeidbar, aber nicht mit den einheimischen Heilungsmethoden und der traditionellen Lebensweise, sondern mit moderner medizinischer Wissenschaft und mit einer höheren Wirtschaftsleistung, aus der die medizinische Forschung und die Ausbreitung gesundheitlicher Versorgungsnetze finanziert werden können.
Aber auch abgesehen von dieser Notwendigkeit ist offensichtlich, dass die große Mehrheit der Afrikaner viele Annehmlichkeiten nördlichen Lebensstils will: Kühlschränke, Autos, Flugzeuge, Fernsehapparate usw. Auch dieses Ziel lässt sich nur mit erheblich gesteigertem Wirtschaften erreichen.
Die Lösung kann meines Erachtens nur sein, dass Afrika die Werte bewahrt, die wirtschaftlichen Fortschritten nicht entgegenstehen, wie Solidarität innerhalb des Clans; dass es aber die Werte über Bord wirft, die wirtschaftliche Entwicklung verhindern, wie den Zugriff des Clans auf ökonomische Gewinne eines seiner Mitglieder.
Eine ganz andere Frage ist, ob wir unsere menschenfressende nördliche Wirtschaftsweise nicht mit "Ubuntu"-Tugenden wie Spiritualität und Gemeinsinn humaner machen sollten. Die Antwort ist: ja.
Wed, 9 Jun 2010 - 00:18
zu Jürgen Haushalter, siehe 4.6.10
Unbestreitbar haben viele afrikanische Gesellschaften Lebensweisen, von denen wir im Norden viel lernen können, z.B. die Solidarität innerhalb der Großfamilie, besonders die Sorge für alte Menschen. Aber fest steht auch, dass wirtschaftliche Fortschritte durch Einstellungen wie die "Ubuntu"-Philosophie in den vergangenen Jahrhunderten kaum gefördert worden sind. An jenen wiederum wird man aus zwei Gründen nicht vorbeikommen.
Beispiel "Gesundheit": Viele in Afrika weit verbreitete Krankheiten sind heilbar und vermeidbar, aber nicht mit den einheimischen Heilungsmethoden und der traditionellen Lebensweise, sondern mit moderner medizinischer Wissenschaft und mit einer höheren Wirtschaftsleistung, aus der die medizinische Forschung und die Ausbreitung gesundheitlicher Versorgungsnetze finanziert werden können.
Aber auch abgesehen von dieser Notwendigkeit ist offensichtlich, dass die große Mehrheit der Afrikaner viele Annehmlichkeiten nördlichen Lebensstils will: Kühlschränke, Autos, Flugzeuge, Fernsehapparate usw. Auch dieses Ziel lässt sich nur mit erheblich gesteigertem Wirtschaften erreichen.
Die Lösung kann meines Erachtens nur sein, dass Afrika die Werte bewahrt, die wirtschaftlichen Fortschritten nicht entgegenstehen, wie Solidarität innerhalb des Clans; dass es aber die Werte über Bord wirft, die wirtschaftliche Entwicklung verhindern, wie den Zugriff des Clans auf ökonomische Gewinne eines seiner Mitglieder.
Eine ganz andere Frage ist, ob wir unsere menschenfressende nördliche Wirtschaftsweise nicht mit "Ubuntu"-Tugenden wie Spiritualität und Gemeinsinn humaner machen sollten. Die Antwort ist: ja.