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For a different development policy!

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Wed, 26 May 2010 - 09:46

Martin Seiffert, Bangkok, Thailand
Posting

Die EZ ist zu theoretisch geworden. Aus meiner 5 Jaehrigen Erfahrung heraus kann ich als Handwerksmeister sagen, dass man vielzuviel mit Papierkram, Programmen und finanzieller Foerderung von Projekten beschaeftigt ist. Ich habe diese Sachen in meiner Projektzeit hinten angestellt, um mich voll und ganz auf die Beduerfnisse der Zielgruppe konzentrieren zu koennen.

Wenn man sich die Zeit nimmt Land, Leute und das Projekt ersteinmal kennen zu lernen und nicht gleich Vollgas gibt, gewinnt man das Vertrauen der Partner und somit Respekt. Mit Geld schafft man nur Begehrlichkeiten und wird als Experte nicht wirklich anerkannt. Frustration seitens des EHs und oftmals fruehzeitiger Ausstieg aus dem Projekt sind die Folgen.

Zusammen Loesungen Entwickeln und nicht das Rad neu erfinden, denn das Potenzial liegt vor Ort, man muss es nur erkennen und das kann lange dauern. In einen Rahmen gezwenkte Monitoring-, Berichterstattungs- und Evaluierungsmassnahmen die kein normaler Mensch versteht sollten verstaendlicher und flexibler gestaltet werden.

In dem sehr komplexen Projekt in dem ich gearbeitet habe, habe ich sehr viel Zuspruch fuer meinen pragmatischen Arbeitsstil erhalten, von der Entsendeorganisation leider nicht. Wer schreibt der bleibt und der Erfolg wird an den finanzierten Projekten gemessen. Wenn kein Geld fliesst ist der Erfolg = 0.

Es sollte, wie in den Anfangsjahren der EZ wieder mehr Pragmatisch/ Praktisch gearbeitet werden und nicht wie es heute ueblich ist Akademiker (meist ohne Berufserfahrung) in die Ministerien der Partnerlaender zu setzen, wo der Erfolg wegen Korruption ausbleibt. Weniger ist mehr.